Orthopädie

So bleibt der Stützverband trocken

Schnell ist es passiert: Ein Patient nach einer Fraktur geht dusch oder baden - und schon ist der Castverband nass. Dabei gibt es einfache Tricks, mit denen sich das vermeiden lässt.

Veröffentlicht:
Immer noch trocken.

Immer noch trocken.

© photos.com PLUS

POMONA. Ein häufiger Grund für das Aufsuchen der orthopädischen Notaufnahme ist, dass der angelegte Stützverband (Castverband) nass geworden ist. In einer Studie mit Kindern in den USA im Jahr 2010 war das immerhin bei fast 30 Prozent der Besuche der Fall (J Pediatr Orthop. 2010; 30: 248).

Die meisten Castverbände bestehen aus einer äußeren Schicht aus gewöhnlichem oder glasfaserverstärktem Kunststoff und mehreren Innenlagen aus Verbandsmaterial, etwa aus Baumwolle.

Die Castverbände müssen trocken bleiben, weil sie sonst ihre physikalischen Eigenschaften rasch einbüßen und zudem die Patienten etwa über juckende Haut oder gar Geruchsbildung klagen.

Um zu prüfen, wie sich die Verbände am besten schützen lassen, haben US-amerikanische Ärzte für Osteopathie jetzt sechs verschiedene Methoden bzw. kommerziell erhältliche Produkte an Unterschenkeln von Kleiderpuppen getestet (J Bone Joint Surg Am 2014; online 18. Juni).

Wie die Ärzte um Dr. Mitch McDowell unter anderem von der Western University of Health Sciences in Pomona berichten, wurden die entsprechend angelegten und mit der Schutzhülle versehenen Castverbände jeweils zwei Minuten lang komplett ins Wasser getaucht und danach gewogen.

In jeder der sechs Gruppen wurden zehn Verbände getestet. In der Kontrollgruppe wurde der Castverband nicht mit einer Schutzhülle versehen.

100-prozentigen Schutz boten der Studie zufolge zwei kommerziell erhältliche Produkte und das Anlegen von zwei ineinander gelegten Plastiksäcken, die mit einem Klebeband um die Öffnung abgedichtet wurden.

Mit Kosten von knapp 13 US-Dollar, die in einem Zeitraum von sechs Wochen anfielen, war diese Methode so günstig wie eines der beiden kommerziell erhältlichen Produkte und kostete nur etwa ein Drittel von dem, was für das zweite, das teuerste getestete Produkt zu zahlen ist.

Die Ergebnisse der Studie stützten die aktuellen Empfehlungen der American Academy of Orthopaedic Surgeons, auch wenn die Versuche mit Unterschenkeln von Kleiderpuppen die Realität nicht ganz widerspiegelten, schreiben die Wissenschaftler. Inwieweit es zu Hautirritationen durch das Anlegen des Klebebandes kommen kann, wurde in der Studie nicht geprüft. (ple)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Berufsbedingte Schäden

Wenn Musikmachen Muskeln, Sehnen und Gelenke krank macht

Kanadische Kohortenstudie

Belastende Nichtgelenkschmerzen bei rheumatoider Arthritis

Kommentare
Dr. Matthias Luy 30.07.201407:53 Uhr

Schwimm-Gips

Schon seit Jahren legen wir Gipse komplett aus Kunststoff an, mit denen man ins Wasser gehen kann, was besonders von Kindern geschätzt wird, die in der Badesaison sich das Ärmchen brechen.

gez. Dr. Matthias Luy, Chirurgische Praxis Kehl

Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Pharmakokinetik von Rezafungin bei einer Dosierung von 400mg, gefolgt von 200mg einmal wöchentlich

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Invasive Candida-Infektionen

Modernes Echinocandin – optimierte Eigenschaften und klinische Vorteile

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Mundipharma Deutschland GmbH & Co. KG, Frankfurt/Main
Abb. 1: sPGA-Ansprechen über zwei Jahre

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Psoriasis-Therapie bei Kindern und Erwachsenen

PDE-4-Hemmer: erste orale Systemtherapie für Kinder − auch bei besonderen Manifestationen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Amgen GmbH, München
CRP-Wert-unabhängig therapieren mit Ixekizumab

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Axiale Spondyloarthritis (axSpA)

CRP-Wert-unabhängig therapieren mit Ixekizumab

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v. d. H.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!