Speziallinsen verbessern die Sehfähigkeit im Schlaf

KÖLN/STUTTGART (ddp.vwd). Kurzsichtige, die keine Brille tragen wollen, hatten bisher nur zwei Möglichkeiten: Kontaktlinsen oder eine Laseroperation. Eine dritte Option sind Orthokeratologie-Linsen.

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Mit den speziellen harten Orthokeratologie-Kontaktlinsen wird die Cornea über Nacht so in Form gepreßt, daß man am Tag auch ohne Sehhilfe scharf sehen kann. Die Verformung hält bis zum Abend an und damit auch das klare Sehen.

Der Vorteil: Die Veränderung an der Hornhaut ist nicht von Dauer - im Gegensatz zur Lasertherapie. Einige Monate nach dem Absetzen der Ortho-K-Linsen wölbt sich die Hornhaut wieder in ihre ursprüngliche Form. Danach kann zur Brille oder zu herkömmlichen Kontaktlinsen gewechselt werden.

Die Ortho-K-Linsen müssen jedem Patienten individuell angepaßt werden. Sie kommen vor allem für Patienten infrage, die Tageslinsen oder eine Brille nicht tragen wollen oder nicht vertragen. "Das ist so bei Berufen mit staubiger Umgebung, etwa Bäckern", so Dr. Gerald Böhme, Augenarzt aus Backnang. "Allerdings kann nur eine Kurzsichtigkeit bis zu 4,5 Dioptrien ausgeglichen werden."

Eine Studie mit 100 Ortho-K-Trägern hat ergeben, daß die Sehfähigkeit während des Tages kaum nachläßt. Die Patienten können also normal am Straßenverkehr teilnehmen. "Die Sehschärfe veränderte sich bis zum Abend nur um eine viertel Dioptrie. Das wird von vielen nicht einmal wahrgenommen", so Dr. Andreas Berke aus Köln.

"Ungeeignet ist die Methode allerdings für das Autofahren in der Dämmerung oder in der Nacht - unabhängig davon, ob die Linsen gerade getragen werden oder nicht", so Berke. Denn ähnlich wie nach einer Laseroperation werden mit den Speziallinsen im Dunklen Lichter falsch erkannt.

Rücklichter erscheinen beispielsweise oft doppelt, und die Entfernung eines nahenden Fahrzeugs kann häufig nicht richtig eingeschätzt werden.

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