Diabetes

Spürhunde unsicher bei Hypoglykämien

Diabetesspürhunde sollen Unterzuckerungen erkennen und Betroffene warnen. Es gibt jedoch keine Belege für ihre Zuverlässigkeit.

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BERLIN. Spürhunde können bei Diabetikern Veränderungen in Schweiß und Atem bei Hypoglykämien riechen und Betroffene auf die Gefahr aufmerksam machen.

"Es gibt bislang aber keine Belege dafür, dass Hunde ähnlich wie Lawinen- oder Blindenführhunde nach § 33 des Sozialgesetzbuches als medizinische ‚Hilfsmittel‘ eingesetzt werden können", sagt Professor Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE.

In einer kontrollierten Studie konnten Hunde nur jede zweite Unterzuckerung am Geruch erkennen (Diabetes Care 2013; 36: e98).

Offenbar spielendabei Interaktionen zwischen Hund und Patient eine größere Rolle als mit Hypoglykämien assoziierte Gerüche. Auch fehlen standardisierte Trainingsverfahren für die Tiere und die Ausbildungen kosten 6000 bis 20.000 Euro, heißt es in einer Mitteilung von diabetesDE.

Patienten mit Hypoglykämie-Risiko sollten daher Hilfsmittel mit Wirksamkeitsbelegen nutzen, etwa die kontinuierliche subkutane Glukosemessung (CGM). Zudem müsse es Ziel sein, dass jeder Mensch mit Diabetes seine Hypoglykämien sicher selbst wahrnimmt und sofort reagiert. (eb)

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