Stammzellen zur Therapie bei Typ-1-Diabetes?

SEATTLE (ple). Zellen von Schwangeren im Blutkreislauf ihrer Kinder sind offenbar in der Lage, die Bauchspeicheldrüse zu besiedeln und Insulin zu produzieren.

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Diese Entdeckung könnte eines Tages genutzt werden, um etwa mit Blutstammzellen von Frauen noch Ungeborene vor Typ-1-Diabetes zu schützen, wie US-Forscher berichten. Dass Zellen aus dem Kreislauf der Mutter in den fetalen Kreislauf übertreten, ist seit Langem bekannt.

Jetzt wurde entdeckt, dass Kinder mit Typ-1-Diabetes eine erhöhte Zahl solcher Zellen haben. Wie die US-Forscher aus Seattle heute in der PNAS-Online-Ausgabe berichten, suchten sie im peripheren Blut von fast 180 Menschen nach mütterlichen Zellen. Fast 100 Kinder und Erwachsene hatten Typ-1-Diabetes, mehr als 50 waren gesunde Geschwister. Die übrigen Studienteilnehmer waren nicht verwandte Gesunde.

Wie die Gruppe um Dr. J. Lee Nelson berichtet, war die Zahl der mütterlichen Zellen bei Kindern mit Typ-1-Diabetes signifikant höher als in den Vergleichsgruppen. Gemessen wurde der Anteil an genetischem Material im peripheren Blut, das den Bauplan von Gewebemerkmalen enthält, die jeweils nur bei den Müttern vorkommen.

Noch können sich die Forscher nicht erklären, warum es zu einer vermehrten Zahl an mütterlichen Zellen im Blut der Kinder mit Diabetes kommt. Aufgrund von Autopsie-Ergebnissen bei Typ-1-Diabetikern vermuten sie, dass solche Zellen in die Bauchspeicheldrüse wandern und dort zur Regeneration von untergegangenem Pankreas-Gewebe beitragen.

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