Stimulation des Vagusnervs - möglicher Ansatz bei Tinnitus

Nach erfolgreichen Tierversuchen wird eine klinische Studie gestartet.

Veröffentlicht:

DALLAS (ars). Mit einer Vagusnerv- Stimulation lässt sich offenbar ein Tinnitus abschwächen - zumindest im Tierversuch ist das US-Forschern aus Dallas gelungen (Nature online). Noch dieses Jahr wollen sie in Europa mit einer klinischen Studie beginnen, heißt es in der Mitteilung einer Firma, die sie mitgegründet haben.

Die Wissenschaftler gingen von der Hypothese aus, dass viele Formen des Tinnitus durch Veränderungen im Gehirn als Folge von Nervenschäden oder Cochlea-Traumen entstehen. Belege dafür fehlten bisher allerdings. Mit ihren Versuchen haben die Neurologen nun nachgewiesen: Die Plastizität ist tatsächlich die Ursache der Ohrgeräusche, und es ist möglich, sie rückgängig machen.

Dazu beschallten sie Ratten unter Narkose mit einem sehr lauten Ton, in dem eine Frequenz fehlte. Daraufhin hörten die Tiere dauerhaft einen Ton in dieser Frequenzlücke, was mit einer Reorganisation in bestimmten Gehirnarealen einherging.

Diese Umbauprozesse reparierten die Forscher, indem sie bei den Tieren oft wiederholte Vagusnerv-Stimulationen vornahmen, jeweils gekoppelt mit Tönen in der Frequenznähe des Tinnitus. Dadurch nahmen die Geräuschmeldungen im auditorischen Kortex ab. Die Besserung ließ sich zudem am Verhalten der Tiere ablesen und hielt über Monate an.

Die Vagusnerv-Stimulation wird bereits bei Epilepsie und Depressionen angewandt, wobei eine Elektrode in den Hals implantiert wird.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ergebnis der UNITE-Studie

Migräne plus Depression: Fremanezumab wirkt offenbar doppelt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung