Stoppen Hemmer der Angiogenese die Endometriose?

BERLIN (gvg). Die bisher vor allem aus der Onkologie bekannten Hemmstoffe der Blutgefäßentstehung könnten künftig auch Frauen mit Endometriose helfen. Hinweise darauf liefern erste Ergebnisse von Tierversuchen, die auf der Tagung der Europäischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin in Berlin präsentiert worden sind.

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Ein Team um Dr. Annemiek Nap von der Universität Maastricht in den Niederlanden hat 49 Mäuse, denen menschliche Uterusschleimhaut eingepflanzt wurde, mit vier verschiedenen Angiogenese-Hemmern behandelt. "Es zeigte sich, daß die angiostatische Therapie die Bildung neuer Blutgefäße verhinderte. Auch die Zahl neuer Endometrioseherde war bei den behandelten Tieren geringer", so Nap.

Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch Dr. Christian Becker von der Charité Berlin. Er konnte bei Mäusen zeigen, daß der Angiogenese-Hemmstoff Endostatin das Wachstum von Endometrioseherden bremst und die Zahl neuer Herde reduziert.

Nap sieht ein mögliches Anwendungsgebiet der angiostatischen Therapie vor allem in der Rezidivprophylaxe nach chirurgischer oder hormoneller Therapie. Becker betonte, daß es anders als bei Hormon-Therapien keine Wechselwirkung der Angiogenese-Hemmstoffe mit der Fertilität der behandelten Frauen gebe.

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