Streit um Organtransplantationen geht weiter

NEU-ISENBURG (nsi). Der Streit um vertragliche Vereinbarungen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) mit Entnahmeteams für Herzen und Lungen wird immer undurchsichtiger.

Veröffentlicht:

Hintergrund ist der Fall einer Patientin in München, die dringend auf eine Spenderlunge wartete. Ein geeignetes Organ war in Zwickau vorhanden, doch das Explantationsteam weigerte sich, von München nach Zwickau zu fliegen (wir berichteten). Grund dafür: Die Parteien hatten sich über die Honorierung der Organentnahme nicht einigen können.

DSO-Vorstand Professor Günter Kirste hatte versichert, die Änderungskündigung der DSO habe sich nur auf die Vergütung der Explantationsteams bezogen. Die übrigen Vertragsinhalte, die eine lückenlose Organentnahme gewährleisten sollten, seien unverändert geblieben, so Kirste.

Dieser Sachverhalt wird in einem Schreiben von Professor Karl-W. Jauch, Chef der Chirurgischen Klinik der LMU München, das der "Ärzte Zeitung" vorliegt, anders dargestellt.

Aus dem Brief an Kirste vom 18. November 2005 geht hervor, daß die alten Verträge in ihrer Gesamtheit und ohne Kündigungsfrist von Seiten der DSO aufgelöst werden sollten.

Nach der Kündigung sehe sich keiner der bisher explantierenden Kollegen in der Lage, zu den neuen Bedingungen für die DSO zu arbeiten, heißt es in dem Brief. Der Entnahmedienst für thorakale Organe werde zum 31. Dezember eingestellt, so Jauch.

Im Verteiler des Briefes war auch der Vorsitzende der Überwachungskommission für die DSO, Professor Heinz Angstwurm aus München. Deshalb mehren sich Zweifel, ob die Arbeit der DSO und die Kooperation mit ihren Partnern effektiv überprüft wird. Das Bundesgesundheitsministerium hatte jedoch signalisiert, es sehe "keinen Handlungsbedarf".

Mehr zum Thema

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Schilddrüsenbefund – Vom chirurgischen Eingriff zur Radiotherapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.

„ÄrzteTag“-Podcast

Kommt jetzt Bewegung in die Ambulantisierung, Dr. Weinhart?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Die Newsletter der Ärzte Zeitung

» kostenlos und direkt in Ihr Postfach

Am Morgen: Ihr individueller Themenmix

Zum Feierabend: das tagesaktuelle Telegramm

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Aktualisierte STIKO-Empfehlungen

Pneumokokken-Konjugatimpfstoff wird Standard für Erwachsene

Zwei Gastbeiträge, zwei Meinungen

Screening auf Hepatitis B und C – große Chance, aber zu wenig Evidenz?

Lesetipps
Der Taktstock von Sir Simon Rattle, dem neuen Chefdirigenten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

© Karl-Josef Hildenbrand / dpa

Leitartikel zur Rolle der Allgemeinmedizin

Mehr Steuerung durch Hausärztinnen und Hausärzte, bitte!

Ampel auf die Seite gedreht

© soulartist / stock.adobe.com

Koalitionsvertrag

Was die Ampel-Koalition bisher geliefert hat – und was nicht

Die ersten TI-Messenger für das Gesundheitswesen stehen unmittelbar vor ihrer Zulassung durch die gematik und sollen neue Möglichkeiten für eine sichere Kommunikation bieten. (Symbolbild)

© Knopp-Pictures / stock.adobe.com

Das können die neuen Anwendungen

„Is’ was, Doc?“ – TI-Messenger vor dem Start