Bundesminister

Strengere Regeln für Tätowierer gefordert

Veröffentlicht:

BERLIN. Tätowierungen in Deutschland sollen sicherer werden. Der für den gesundheitlichen Verbraucherschutz zuständige Bundesminister Christian Schmidt (CSU) gab am Mittwoch in Berlin den Startschuss für die Informationskampagne "Safer Tattoo".

Mit einer besseren Aufklärung der Verbraucher und strengeren Vorschriften für die Tätowierer wolle er dafür sorgen, dass "der Traum vom Tattoo nicht zum Albtraum wird".

Schätzungen zufolge sind in Deutschland acht bis zehn Millionen Menschen tätowiert - Tendenz steigend.

Auf der neuen Website www.safer-tattoo.de klärt das Ministerium über gesundheitliche Risiken und mögliche Schutzmaßnahmen auf. Darüber hinaus möchte Schmidt die Regeln für Tätowierer verschärfen. So will er sich für die Einführung von Befähigungsnachweisen stark machen.

"Wer dem anderen unter die Haut geht, muss selbst genau wissen, wie er das tut", sagte der Minister. Bislang kann jeder ein Tattoo-Studio eröffnen, ohne sein Können nachweisen zu müssen.

Zusätzlich plant Schmidt europaweit einheitliche Standards für Hygienevorschriften und die verwendeten Chemikalien. Einige Tattoo-Farben stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Kommentare
Stefan Graf 29.06.201618:04 Uhr

längst überfällig

Bei der Fußball-EM präsentieren wieder massenhaft großflächig tätowierte Profisportler einem Milliardenpublikum ihre "Häute" - bei Olympia wird es ähnlich sein. Sportler gelten in Sache Gesundheit als Vorbilder. Für mich ist es unerklärlich, dass sich Profisportvereine um so ziemlich alles kümmern, um die Arbeitskraft - sprich Gesundheit- und Leistungsfähigkeit - ihrer Athleten zu erhalten, aber über die von Tätowierungen ausgehenden potenziellen Gefahren (cancerogene PAKs, Azopigmente, Schwermetalle u.a.) scheint sich niemand Gedanken zu machen. Bunt, in allen Tattoofarben schillernde Lymphknoten sollten genug Grund zur Sorge sein. In der Haut verbleiben die Pigmante nicht. Der aktuelle DFB-Tross bei der EM in Frankreich umfasst eine riesige medizinische Abteilung mit vier Ärzten, mehrenen Physiotherapeuten, Fitnesstrainern Psychologen Ernährungsberatern, eigenem Koch. An jede Kleinigkeit ist gedacht - nur an die auffälligste Gefahr denkt offenbar niemand.
Dr. Stefan Graf - Berlin

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Wie das Vorgehen bei einem Makrophagen-Aktivierungssyndroms am besten gelingt, erläuterte Dr. Peter Nigrovic beim Rheumatologen-Kongress EULAR in Barcelona.

© Katja Schäringer

Rheumatologen-Kongress

„Es braucht ein Dorf, um Morbus Still zu verstehen“