DGK-Tagung

Stress-MRT sagt Infarktrisiko verlässlich voraus

Mit einer Stress-Magnetresonanztomografie lässt sich verlässlich das Herzinfarkt-Risiko vorhersagen. Dabei genügt der Nachweis einer mit Dobutamin hervorgerufenen Ischämie in nur einem Herzmuskel-Segment.

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Herzmodell mit Koronargefäßen: Ischämien lassen sich mit dem Wirkstoff Dobutamin hervorrufen und deuten auf ein hohes Infarktrisiko.

Herzmodell mit Koronargefäßen: Ischämien lassen sich mit dem Wirkstoff Dobutamin hervorrufen und deuten auf ein hohes Infarktrisiko.

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MANNHEIM. Mit der Dobutamin-Stress-MRT (DSMR) lassen sich bei Patienten ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, einen kardiologischen Eingriff oder für den Herztod sicher erkennen.

Das hat eine Studie von Forschern um Privatdozent Sebastian Kelle vom Deutschen Herzzentrum Berlin und von Dr. Sorin Giusca (Universitätsklinikum Heidelberg) ergeben. Die Ergebnisse sind auf der 80. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim vorgestellt worden.

Die DSMR erlaubt die Darstellung der Funktion des Herzmuskels unter pharmakologischer Belastung. Das heißt, die Herztätigkeit bei gesteigertem Sauerstoffverbrauch wird durch eine Substanz simuliert.

"Bisher wurde unzureichend untersucht, welche Rolle das Ausmaß der durch Belastung ausgelösten Durchblutungsstörung zur Abschätzung zukünftiger kardialer Ereignisse spielt", wird Kelle in einer Mitteilung der DGK zitiert.

Untersucht wurde deshalb, ob das bei der DSMR stimulierte Ischämie-Ausmaß ein Indikator für zukünftige kardiale Ereignisse sein kann. An einer Studie hierzu nahm eine repräsentative Gruppe von 3166 Patienten teil.

17 Herzmuskel-Segmente wurden analysiert

Die Nachbeobachtungszeit betrug durchschnittlich 3,4 Jahre. 17 Herzmuskel-Segmente wurden gemäß der aktuellen Leitlinien (AHA/ACC) in Ruhe und unter Hochdosis-DSMR analysiert.

Ergebnis: 187 Patienten (5,9 Prozent) erlitten ein kardiales Ereignis. Davon hatten 82 einen kardialen Tod und 105 Patienten einen Herzinfarkt. Von den Teilnehmern hatten 2349 Patienten (74,2 Prozent) keine durch Belastung ausgelöste Durchblutungsstörung.

189 Patienten (6 Prozent) zeigten eine Durchblutungsstörung in einem Segment, 292 in zwei Segmenten (9,2 Prozent) und 336 in drei oder mehr Segmenten (10,6 Prozent).

Die Patienten mit nur einem ischämischen Segment hatten eine signifikant höhere Anzahl kardialer Ereignisse (etwa 6 Prozent pro Jahr) im Vergleich zu Patienten ohne induzierbare Ischämie (etwa 0,6 Prozent pro Jahr).

Im Vergleich zu Patienten mit nur einem ischämischen Myokardsegment war die Rate an kardialen Ereignissen bei Patienten mit Ischämien in zwei oder in drei oder mehr Herzmuskel-Segmenten ähnlich hoch (5,5 und 7 Prozent). (eb)

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