TB-Impfstoff aus Südafrika geht in die klinische Prüfung
Vakzine soll die hohen Sterberaten bei Koinfektion mit HIV und TB eindämmen
KAPSTADT (Rö). In Südafrika in der Nähe von Johannesburg beginnt jetzt die klinische Prüfung einer Kandidatenvakzine gegen Tuberkulose (TB). Sie ist wirksam und sicher für Menschen mit HIV.
Erste vielversprechende Daten haben belegt, dass die Kandidaten-Vakzine AERAS-402/Crucell Ad35 die höchsten Konzentrationen an CD8-Zellen hervorruft, die jemals mit einer TB-Vakzine erreicht worden seien. Das wurde bei einer Pressekonferenz bei der Internationalen Aids-Konferenz in Kapstadt in Südafrika mitgeteilt.
Die CD8-zelluläre Immunität ist eine der wichtigsten Strategien für effektive Vakzinen gegen TB. Tuberkulose ist die wichtigste Ursache für den Tod von HIV-Infizierten in Afrika und Asien. HIV-Infizierte, die in Ländern mit hoher TB-Prävalenz leben, entwickeln 20-mal häufiger eine TB als Menschen ohne das Virus. Weltweit ist einer von vier an TB Gestorbenen mit HIV infiziert. Im Jahr 2007 gab es 1,4 Millionen neue TB-Erkrankungen bei HIV-Infizierten und 456 000 Todesfälle. Insgesamt 73 Prozent der Menschen mit TB in Südafrika sind auch HIV-infiziert.
Global betrachtet ist die Tuberkulose mit 1,6 bis 1,7 Millionen Todesfällen pro Jahr noch immer mit Abstand die bakterielle Infektion, die die meisten Todesopfer fordert. Hinzu kommen Probleme mit multiresistenten Erregern.
Eine sichere und wirksame Vakzine gegen TB wird daher für Menschen mit und ohne HIV gebraucht. Die alte BCG-Vakzine genüge nicht, haben Wissenschaftler in Kapstadt betont. Die neue Vakzine ist ein Gemeinschaftsprojekt der Aeras Global TB Vaccine Foundation mit dem Aurum Institut. Die Vakzine beruht auf der AdVac®-Technologie und basiert auf Adenoviren als Vektoren, die nicht in der Population vorkommen, in diesem Fall Ad35.
Der Kongress bietet über seine Vorträge ein ausführliches Online-Programm www.ias2009.org
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