Symptomatische Uterusmyome

Tablette gegen starke Periodenblutungen

Relugolix verringert Blutungen und Schmerzen bei Frauen mit symptomatischen Uterusmyomen.

Veröffentlicht:

Eschborn. Seit September 2021 ist der erste orale Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH)-Rezeptor-Antagonist Relugolix zur Behandlung symptomatischer Uterusmyome EU-weit verfügbar. Die Tabletten enthalten zugleich niedrigdosiertes Estradiol (E2) und Norethisteronacetat (NETA), um Nebenwirkungen gering zu halten.

Wie Professor Stefan Renner, Klinik für Frauenheilkunde in Böblingen, ausführte, bindet Relugolix an die GnRH-Rezeptoren des Hypophysenvorderlappens, so dass die Freisetzung von Follikelstimulierendem Hormon und Luteinisierendem Hormon blockiert wird. In der Folge sinken die E2- und Progesteronspiegel, die mit dem Myomwachstum assoziiert sind, stark ab. „Wir behandeln aber keine Myome, sondern Frauen mit myombedingten starken und schmerzhaften Menstruationsblutungen“, betonte Renner.

84%

weniger geblutet haben Frauen im Schnitt nach 24 Wochen unter Relugolix-Kombinationstherapie im Vergleich zu Frauen in der Placebo-Gruppe. Jede zweite Frau hatte zu diesem Zeitpunkt keine Periodenblutung mehr.

Blutverlust deutlich reduziert

Grundlage für die Zulassung der Relugolix-Kombinationstherapie (CT) waren die Phase-III-Studien LIBERTY 1 und 2, die Relugolix-CT (Ryeqo®) mit Placebo verglichen. Eingeschlossen waren Frauen mit sehr starken Periodenblutungen infolge eines Uterus myomatosus. Nach 24 Wochen unter Relugolix-CT erreichten 73 % und 71 % (vs. 19 % und 15 %) der Teilnehmerinnen den primären Endpunkt, eine Reduktion des monatlichen Blutverlustes auf weniger als die Hälfte sowie auf weniger als 80 ml. In beiden Studien haben die Patientinnen im Schnitt um 84 % weniger geblutet. Jede zweite Frau hatte zu diesem Zeitpunkt keine Periodenblutung mehr, nach einer 28-wöchigen Extensionsstudie waren es sogar 71 %. Dies habe die Lebensqualität der Frauen erheblich gesteigert.

Gleichzeitig nahmen im Verum-Arm die myombedingten Schmerzen ab: Fast die Hälfte der Frauen mit anfangs moderaten bis schweren Schmerzen war nach 24 Wochen so gut wie schmerzfrei. Darüber hinaus spiegelte sich der geringere menstruelle Blutverlust bei den initial oft anämischen Frauen in einem Anstieg des Hämoglobin-Wertes wider.

Renner hob die gute Verträglichkeit von Relugolix-CT hervor. Nebenwirkungen wie Hitzewallungen und Veränderungen der Knochendichte seien unter Verum und Placebo etwa gleich häufig aufgetreten. Nach mindestens einmonatiger regelmäßiger Einnahme wirkt Relugolix-CT ausreichend kontrazeptiv. (mju)

Quelle: Digitales Launch-Event von RYEQO® „Neuer therapeutischer Ansatz: Orale Relugolix-Kombinationstherapie für Patientinnen mit behandlungsbedürftigen Myomen“ ; September 2021; Veranstalter: Gedeon Richter

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