Adipositas

Telecoaching hilft beim Abnehmen

Veröffentlicht:

MAGDEBURG. Einen ganzheitlichen Ansatz bei der Behandlung von Patienten mit Adipositas verfolgt ein Team der Universitätsklinik in Magdeburg. Das ABC-Programm, das dort entwickelt worden ist, gibt den Patienten zusätzliche Motivationshilfen durch eine enge telemedizinische Überwachung und Betreuung.

Bei dem ABC-Programm trägt der Patient einen streichholzschachtelgroßen Bewegungssensor ganztägig am Gürtel. Das Gerät misst die körperliche Aktivität und erfragt die tägliche Ernährung, teilt die Universitätsklinik Magdeburg mit.

Diese Daten werden auf die ABC-Plattform der Uniklinik übertragen, wo sie vom Betreuer des Patienten in einem wöchentlichen Betreuungsbrief motivierend kommentiert werden. Der Betreuung geht eine einmalige Schulung voraus.

Erster Schulungsschwerpunkt ist die "Magdeburger duale Diät", die eine konventionelle Kalorienrestriktion mit der Vermeidung insulinotroper Kohlenhydrate kombiniert. Zweiter Schwerpunkt ist die körperliche Aktivität.

Mehrere Studien belegen eine gute Wirksamkeit, heißt es in der Mitteilung der Uniklinik. Typ-2-Diabetiker nahmen nach sechs Monaten im Mittel 11,8 kg ab, Patienten mit dem metabolischen Syndrom nach zwölf Monaten 14,4 kg ohne Jojo-Effekt.

Fast jeder Zweite (43 Prozent) nahm mehr als 15 kg ab, maximal 31 kg. Die Abbruchraten sind mit neun Prozent in sechs Monaten niedrig. Bisher nahmen 67 Ärzte, Ökotrophologen und Diätassistenten an einem eintägigen ABC-Betreuertraining in Magdeburg teil. Da einige Regionen unterrepräsentiert sind, sind zusätzliche Betreuer willkommen.

Ärzte, deren adipöse Patienten im ABC-Programm abnehmen sollen, bescheinigen zunächst die medizinische Notwendigkeit für eine Teilnahme. Die Erstattungskriterien unterscheiden sich je nach Krankenkasse und sind einsehbar auf der ABC-Website (www.abcprogramm.de).

Danach empfiehlt der Arzt dem Patienten, sich auf der Website einen zertifizierten Betreuer auszusuchen und zu kontaktieren. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus