Kommentar – Ebola

Testfall für die WHO

Von Wolfgang  van den Bergh Veröffentlicht:

Die Zeit drängt. Der schlimme Zufall will es, dass just zu Beginn der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein neuer Ebola-Ausbruch im Kongo droht. Über 20 registrierte Fälle lassen befürchten, dass sich die schrecklichen Ereignisse aus den Jahren 2014 bis 2016 wiederholen könnten. Zur Erinnerung: Knapp 30 000 Menschen waren damals in Guinea, Sierra Leone, Liberia und anderen Staaten der Region erkrankt – über 11 300 starben an Ebola. Die Dunkelziffer ist viel höher gewesen, sagen WHO-Experten.

Der Wille war groß, dass sich solche Ereignisse nicht wiederholen dürfen. Laut genug war die Kritik an der WHO und der Politik. Es war die deutsche Bundesregierung, die das Thema 2015 in Elmau beim Treffen der Staats- und Regierungschefs auf die politische Agenda hievte.

Jetzt wird sich zeigen, ob das damals versprochene Krisen-Management funktioniert. Am Montag wurde in Genf vollmundig erklärt, man sei besser auf den neuerlichen Krisenfall vorbereitet. Immerhin: Das Impfprogramm ist angelaufen, über 4000 Dosen eines experimentellen Impfstoffs wurden nach Kinshasa geschickt. Deutschland hat prompt reagiert und fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Bleibt zu hoffen, dass sich die Katastrophe noch abwenden lässt.

Lesen Sie dazu auch: WHO-Feldversuch: Ebola-Impfstoff wird im Kongo eingesetzt

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Probleme mit Keimen

Kritik an Bremer Klinikum wegen Reinigungsmängeln

Weit weg von WHO-Zielen

hkk-Daten zeigen laue HPV-Impfquoten

Immunisierung gegen Flaviviren

Dem Geheimnis der Gelbfieber-Impfung auf der Spur

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen