Testosteron-Spritze nur alle drei Monate nötig

WEIMAR (grue). Wird Testosteron-Undecanoat in öliger Lösung injiziert, wird im Vergleich zu natürlichem Testosteron eine längere Wirkdauer und ein gleichmäßiger Hormonspiegel erzielt. Dazu muß das Präparat nur alle drei Monate intramuskulär injiziert werden.

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Im Vergleich zu testosteronhaltigen Tabletten und anderen zu injizierenden Präparaten gibt es mit dem neuen Testosteron-Undecanoat-Präparat (Nebido®) weniger Schwankungen im Hormonspiegel, wie Professor Hermann Behre aus Halle berichtet hat. Der injizierbare Testosteronester wurde aus einem oralen Präparat entwickelt und soll die Hormontherapie weiter vereinfachen.

Männer mit Testosteron-Mangel und Hypogonadismus erhalten die ersten beiden Spritzen im Abstand von sechs Wochen. Eine Ampulle Testosteron-Undecanoat enthält vier Milliliter Injektionslösung, die sehr langsam und intramuskulär gespritzt wird. Die Injektion ist so wenig schmerzhaft und wird auch lokal gut vertragen. Die dritte und alle folgenden Injektionen werden nach jeweils zwölf Wochen appliziert.

"Die Testosteronspiegel sollten vor der nächsten Injektion im unteren Normbereich liegen, sonst werden die Injektionsintervalle um bis zu zwei Wochen verkürzt oder verlängert", so Behre bei einer Veranstaltung des Unternehmens Jenapharm in Weimar.

Größter Vorteil der Substanz ist nach seinen Angaben: "Auch nach 13 Injektionen haben wir noch physiologische Testosteronwerte gemessen". Der Hormonester scheine also nicht zu kumulieren. Dies habe sich auch in Langzeitstudien bestätigt. In einer Studie bei 40 Männern mit Hypogonadismus normalisierten sich auch die Gonadotropin-Konzentrationen. Die Knochendichte stieg in einem Jahr um sechs Prozent.

Prostatavolumen, PSA-Wert und hämatologische Parameter blieben in den Untersuchungen langfristig im Normbereich, sollten aber regelmäßig kontrolliert werden, empfahl Behre. Unter dieser Prämisse sei auch eine Umstellung von kurzwirksamen androgenhaltigen Tabletten, Pflastern oder Gelpräparaten jederzeit möglich. Werde von einem Injektionspräparat auf die neue Formulierung gewechselt, sollte zuvor der Testosteronspiegel bestimmt werden.

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