Therapiehandschuh bessert Handmotorik nach Schlaganfall

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GREIZ/BOCHUM (eb). Ein Therapiehandschuh mit integrierten Elektroden eröffnet neue Möglichkeiten zur Verbesserung der Handmotorik von Schlaganfallpatienten. Die mit dem Innovationspreis textil+mode ausgezeichnete Neuerung wurde von der 27-jährigen Biomedizin-Technikerin Katharina Gnewuch vom Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland Greiz entwickelt.

Der anatomisch passgerechte Handschuh mit jeweils zehn gestickten Fingerelektroden eignet sich auch für Menschen mit traumatisch bedingten Hirnschädigungen. Wie zwei Pilotstudien ergaben, ermöglicht der Handschuh mit seinen stimulierenden Reizen auf die einzelnen Finger eine Verbesserung des sensomotorischen Verhaltens der Patienten. Nach Angaben von Forschungsleiter Dr. Hubert Dinse vom Bochumer Institut für Neuroinformatik soll der Therapiehandschuh bereits im nächsten Jahr produziert werden.

Wesentlicher Vorteil: Im Gegensatz zu den vorher verwendeten Klebeelektroden können die textilen Elektroden aufgrund der genutzten Sticktechnik schon während der Herstellung individuell an die jeweilige Hand angepasst werden.

Damit liegen sie optimal an der Fingeroberfläche an. Bisher musste Fachpersonal vor Behandlungsbeginn je zwei Klebeelektroden auf die Finger aufbringen - oft kompliziert und aufwändig. Jetzt kann der Patient auch selbst den Handschuh über die betroffene Hand ziehen und ihn mit dem Stimulationsgerät verbinden.

Start der Produktion und Markteinführung des Therapiehandschuhs ist für 2011 beabsichtigt.

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