Tipps für den Insulin-Start bei Typ-2-Patienten

MÜNCHEN (hbr). Damit eine Insulintherapie bei einem Typ-2-Diabetiker gelingt, muss der Patient zwei Voraussetzungen mitbringen: ein funktionierendes Gedächtnis und ausreichende Fingerfertigkeit. Dann fehlt nur noch eines: der richtige Insulinpen.

Veröffentlicht:

Der Pen ist nach Einschätzung von Dr. Martin Lederle aus Stadtlohn entscheidend für den Erfolg der Therapie. Denn wenn Patienten mit der Injektionshilfe nicht zurechtkommen, wird es auch mit der selbstständigen Insulintherapie Schwierigkeiten geben. Entspricht die Funktion des Pens aber den Bedürfnissen des Patienten - etwa durch eine ergonomische Form bei Patienten mit reduzierter Feinmotorik - so steigt die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Therapie.

Insulinstart mit einer Dosis pro Tag erleichtert Einstieg

Welches Dosierungsschema für den Einstieg in die Insulintherapie gewählt wird, hängt ebenfalls vom Patienten ab. Da die meisten Typ-2-Diabetiker nicht gerade begeistert sind, wenn ihnen der Start einer Insulintherapie vorgeschlagen wird, belässt Lederle es zu Anfang häufig bei einer einzelnen Injektion am Tag. Das sei zwar langfristig nicht ausreichend, das vereinfachte Prinzip erleichtert aber den Einstieg. Und: Hat ein Patient sich erst einmal mit an die Startdosis gewöhnt, so ist er später meist eher bereit, die Injektionsbehandlung weiter zu intensivieren.

Viele Diabetiker kommen mit Normalinsulin zurecht

Auch die Art des verwendeten Insulins muss zuerst ermittelt werden, so Lederle beim Diabetes-Kongress. Analoginsuline zum Beispiel seien prinzipiell nicht besser als andere Insuline, sie seien zunächst einmal nur anders. Ob ein Patient mit einem bestimmten Insulin einen Spritz-Ess-Abstand einhalten müsse, sei zum Beispiel individuell verschieden. Entsprechend kämen viele Diabetiker mit den humanen Normal- und Verzögerungsinsulinen gut zurecht, für andere sei wiederum ein Analogon besser geeignet, sagte Lederle auf einem Symposium des Unternehmens Braun. Das Unternehmen bietet humanes Bolus-, Basal- und Mischinsulin mit einem Preis von 13 Prozent unter der Festbetragsgrenze und ohne Rabattverträge an.

Auf jeden Fall sollte überprüft werden, ob der Beginn der Insulintherapie erfolgreich war, empfiehlt Lederle. Als Belege dafür empfiehlt er drei Kriterien: Der Patient sollte sich - verglichen mit vor der Therapie - besser fühlen, der HbA1c-Wert sollte gesunken sein und es sollten möglichst wenig Hypoglykämien aufgetreten sein.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Blick in eine Modellpraxis

DiGA bald auch in der ePA

Studie mit über 10.000 Personen

Leberzirrhose: Niedrigere Komplikationsrate unter SGLT-2-Inhibitoren

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Kommunikationsexperte Sven Blumenrath

© Michaela Schneider

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?