Tipps zur Auswahl von Arzneien für die Reiseapotheke

Eine Reiseapotheke ist individuell auf den Reisenden, auf die Art der Reise und das Reiseziel abzustimmen.

Von Privatdozent Tomas Jelinek Veröffentlicht:
Wer fährt wohin? Die Antworten auf diese Fragen bestimmen über den Inhalt der Reiseapotheke.

Wer fährt wohin? Die Antworten auf diese Fragen bestimmen über den Inhalt der Reiseapotheke.

© Andre Bonn / fotolia.com

Bei einer Reiseapotheke gibt es verschiedene Aspekte zu beachten. So sollte zum Beispiel wegen der Gefahr eines Reye-Syndroms (Enzephalo- und Hepatopathie) bei mitreisenden Kindern als Schmerz- und Fiebermittel Paracetamol gegenüber Acetylsalicylsäure (ASS) der Vorzug gegeben werden.

In Regionen mit Dengue-Fieber-Risiko ist der Einsatz von ASS bei fieberhaften Erkrankungen wegen einer möglichen Verschlechterung der Blutgerinnung kritisch zu sehen. Als Alternative kommt auch hier Paracetamol infrage. Bei der Auswahl der Darreichungsform sind die Temperaturempfindlichkeit (Suppositorien!) sowie Lagerungs- und Transportmöglichkeiten der Medikamente auf der Reise zu berücksichtigen. Personen, die aufgrund einer Vorerkrankung regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, sollten möglichst die doppelte Menge der benötigten Medikamente mit sich führen, und zwar aufgeteilt auf Handgepäck und Fluggepäck. So sind Medikamente auch bei Verlust eines Gepäckstücks verfügbar. Zusätzlich sollten die Beipackzettel benötigter Medikamente und eine Ersatzverordnung mit Generika-Namen im Handgepäck mitgenommen werden. Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten, besonders Betäubungsmitteln, und bei Injektionsmaterialien sind die Einfuhrbestimmungen zu beachten. Diese sollten vorab bei der Botschaft des Gastlandes erfragt werden. In vielen Fällen ist ein ärztliches Attest über den persönlichen Bedarf an mitgeführten Medikamenten und Materialien erforderlich.

Vom Medikamenten-Einkauf am Reiseziel ist vor allem in Regionen außerhalb Europas abzuraten. In vielen Ländern, besonders in Asien und Afrika, sind nämlich Medikamenten-Fälschungen weit verbreitet.

Infos zur Reisemedizin: www.crm.de

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