China

Totimpfstoff schützt Affen vor Coronavirus

Chinesische Forscher haben Rhesus-Affen mit einem Totimpfstoff aus inaktivierten SARS-CoV-2 vor experimentellen Infektionen mit den Viren geschützt. Gravierende Nebenwirkungen wurden nicht registriert.

Von Wolfgang Geissel Veröffentlicht:
Rhesus-Affen eignen sich als Tiermodell für Impfstudien gegen das SARS-CoV-2.

Rhesus-Affen eignen sich als Tiermodell für Impfstudien gegen das SARS-CoV-2.

© majivecka / Stock.Adobe.com

Beijing. Mit einem experimentellen Totimpfstoff gegen das SARS-CoV-2 konnten Rhesus-Affen vor Infektionen mit dem Coronavirus geschützt werden. Das berichten chinesische Forscher um Qiang Gao vom staatlichen Unternehmen Sinovac vorab auf dem Preprint-Server „Biorxiv“ (online 19. April).

Die Ergebnisse sind allerdings noch vorläufig, da sie den Review-Prozess eines Expertengremiums noch nicht durchlaufen haben.

Die chinesischen Wissenschaftler verwendeten für ihre Studie elf SARS-CoV-2-Isolate, und zwar von Patienten aus China, Italien, UK, Spanien und der Schweiz. Die Viren wurden in humanen Vero-Zellen vermehrt und ein Stamm wegen seines guten Wachstums für einen Totimpfstoff ausgewählt. Es folgten die Inaktivierung mit Propiolacton und eine Aufreinigung.

Studie mit 20 Affen

Nachdem sich der PiCoVacc genannte Totimpfstoff bei Mäusen und Ratten als immunogen erwiesen hatte, impften die Forscher Rhesus-Affen (Macaca mulatta) damit. Die Affen eignen sich als COVID-19-Tiermodell, da sie durch SARS-CoV-2 eine ähnliche Erkrankung wie Menschen entwickeln.

In der Studie erhielten je zehn Tiere intramuskulär dreimal im Abstand von sieben Tagen ein Placebo oder den Impfstoff (mittlere oder hohe Dosis – 3 oder 6 μg).

Klinische Studie geplant

Ergebnisse: Der Impfstoff induzierte die Bildung neutralisierender Antikörper (nAb) stark, so die Forscher. Die Tiere mit der höchsten Impfdosis waren zudem komplett vor experimentellen Infektionen mit den in der Studie verwendeten SARS-CoV-2-Stämmen geschützt.

Gravierende Nebenwirkungen der Impfung wurden nicht registriert, wie etwa Komplikationen durch infektionsverstärkende Antikörper (ADE) oder die bei COVID -19 gefürchteten immunpathologischen Exazerbationen („Zytokin-Sturm“ durch exzessive T-Zell-Reaktionen). Aufgrund der positiven Ergebnisse sollen jetzt klinische Studien mit dem Impfstoff beginnen, berichten die Forscher.

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