Tropenkrankheiten rücken immer näher

Mückenschutz wird wichtiger. Überträger von Dengue und Chikungunya gibt es jetzt auch in Europa.

Von Privatdozent Tomas Jelinek Veröffentlicht:

Aus der Provinz Nord-Brabant in den Niederlanden wurde kürzlich die Entdeckung mehrerer exotischer Moskito-Arten gemeldet. Es handelte sich unter anderen um Stegomyia albopicta und Stegomyia aegypti (früher Aedes). Diese Mückenarten können das in tropischen Regionen dramatisch zunehmende Dengue-Fieber, Chikungunya-Fieber sowie weitere Krankheiten wie Gelbfieber verbreiten. Bisher waren in den Niederlanden diese Mückenarten allenfalls in klimatisierten Gewächshäusern, nicht aber im Freien zu finden.

In Frankreich, wo sich Stegomyia albopicta schon seit einigen Jahren an der Riviera und in Korsika ausbreitet, wächst derweil die Besorgnis, dass es - ausgehend von Reiserückkehrern aus Endemiegebieten - zu einem Ausbruch von Chikungunya kommen könnte. In den vergangenen beiden Jahren wurden von Reisenden fast 700 Fälle von Dengue-Fieber und 86 Chikungunya-Fälle nach Frankreich importiert.

In Italien hatte bereits im Jahr 2007 durch einen Indien-Rückkehrer eingeschlepptes Chikungunya-Fieber zu einem Ausbruch mit über 150 Erkrankten geführt. Italien ist zur Zeit das europäische Land, in welchem Stegomyia albopicta, die asiatische Tigermücke, am stärksten verbreitet ist. Doch auch in Spanien, Griechenland, in mehreren Balkan-Ländern, selbst auf einem Autobahnrastplatz in Baden-Württemberg wurden die Vektoren schon gefunden.

Mit Klimaerwärmung, globalen Reiseaktivitäten und internationalem Warenverkehr steigt auch in Europa das Risiko für die mögliche Ausbreitung (bisher noch) tropischer Infektionskrankheiten.

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