RET-fusions-positive solide Tumoren

Tumoragnostische Zulassung für RET-Inhibitor Selpercatinib

Nach einer Zulassungserweiterung steht die Behandlung mit Selpercatinib nun Krebskranken mit RET-fusions-positiven soliden Tumoren unabhängig von Krebsart und Ursprungsorgan zur Verfügung.

Veröffentlicht:

Bad Homburg. Die Europäische Kommission hat den RET-Inhibitor Selpercatinib (Retsevmo®) nun auch zur Monotherapie von Erwachsenen mit fortgeschrittenen RET-fusions-positiven soliden Tumoren zugelassen, wenn Therapieoptionen, die nicht auf RET abzielen, nur begrenzten klinischen Nutzen bieten oder ausgeschöpft sind. Mit der tumoragnostischen Zulassung stehe Selpercatinib nun Betroffenen mit RET-fusions-positiven soliden Tumoren unabhängig von Krebsart und Ursprungsorgan zur Verfügung, teilt das Unternehmen Lilly mit.

Aktivierende Alterationen der Tyrosinkinase RET (REarranged during Transfection) seien ja beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) und beim Schilddrüsenkarzinom von wesentlicher Bedeutung, kämen allerdings auch als onkogener Treiber in anderen soliden Tumoren vor.

Erfolg in Phase-I/II-Studie LIBRETTO-001

Grundlage der Zulassungserweiterung von Selpercatinib sind Ergebnisse aus der laufenden Phase-I/II-Studie LIBRETTO-001. Aktuelle Daten der Studie (Cut-off-Datum: 13. Januar 2023) seien beim Kongress der Japanese Society of Medical Oncology (JSMO) 2024 vorgestellt worden, so der Hersteller. Ausgewertet wurden die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Selpercatinib als Monotherapie bei Patientinnen und Patienten mit RET-fusions-positiven soliden Tumoren (n = 52), darunter u. a. Mamma-, Ovarial-, Pankreas- und Kolonkarzinome.

Hier habe Selpercatinib bei größtenteils stark vorbehandelten Patientinnen und Patienten mit RET-fusions-positiven soliden Tumoren verschiedener Entitäten eine anhaltende antitumorale Wirksamkeit bei handhabbarer Verträglichkeit gezeigt. Die ORR (objektives Gesamtansprechen gemäß den RECIST 1.1-Kriterien, primärer Endpunkt) lag bei 44,2% (95 %-KI: 30,5; 58,7).

Sekundäre Endpunkte umfassten u. a. die Ansprechdauer, das progressionsfreie Überleben, das Gesamtüberleben und die Sicherheit. Die Ansprechdauer betrug 37,2 Monate (95 %-KI: 13,3 Monate; NE) und das mediane progressionsfreie Überleben 13,2 Monate (95 %-KI: 5,6; 26,2). (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Darmkrebsfrüherkennung

Hochrisiko-Polyp: Rezidivrisiko offenbar auch bei Jüngeren hoch

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Schematische Wirkprinzipien verschiedener immuntherapeutischer Ansätze beim Multiplen Myelom

© Johnson & Johnson

Therapie des Multiplen Myeloms

Ebnet die Präzisionsmedizin den Weg zur funktionellen Heilung dieser Neoplasie?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Janssen-Cilag GmbH, Neuss
Abb. 1: APPULSE-PNH-Studie: Hämoglobin-Werte und ARC während des 24-wöchigen Studienzeitraums

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH)

Nach Umstellung auf Iptacopan: Hämoglobin-Wert klinisch relevant verbessert

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Tab. 1: Im Rahmen des Ringversuchs eingesetzte Anti-Claudin-18.2-Antikörperklone: Erfolgsraten und Problemanalyse. Berücksichtigt wurden Antikörper, die in 2 Laboren verwendet wurden

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Claudin-18.2-Testung – wichtige Aspekte in der Praxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

Das muss der Hausarzt von morgen können

Datenbankstudie

Schützt der Erholungsschlaf am Wochenende vor Demenz?

Pilotstudie

Nasenduschen bei Schnupfen: Mit dem Neti Pot Antibiotika einsparen?

Lesetipps
Viele bunte Tabletten liegen auf einem Tisch.

© Rong / stock.adobe.com

Tablette ohne aktiven Wirkstoff

Offenes Placebo könnte Lebensqualität bei Migräne verbessern