Typ-1-Diabetiker haben oft Hashimoto

BELO HORIZONTE (hbr). Bei LADA-Diabetes (Late Onset Autoimmune Diabetes in Adults) sollte immer auch nach einer Autoimmun-Thyreoiditis gesucht werden. Das empfehlen brasilianische Forscher aufgrund einer eigenen Studie.

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Autoimmunkrankheiten der Schilddrüse wie Hashimoto-Thyreoiditis treffen gehäuft mit LADA-Diabetes zusammen, so die Kollegen ("Diabetes Care" 28, 2005, 496). LADA ist die erst im Erwachsenenalter auftretende Spätform des Typ-1-Diabetes. Die Mediziner untersuchten 108 Patienten, deren Diabetesdiagnose höchsten zwei Jahre zurücklag.

Jeder vierte der 54 LADA-Diabetiker hatte Antikörper gegen die Schilddrüsen-Peroxidase (TPO-AK). Diese Antikörper sind bei etwa neun von zehn Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis zu finden. Dagegen hatten nur drei der 54 Typ-2-Patienten in der Vergleichsgruppe TPO-AK. Der Unterschied war signifikant. Von den Patienten mit Antikörpern hatten außerdem bereits 25 Prozent der LADA- und 33 Prozent der Typ-2-Diabetiker erhöhte TSH-Werte.

Der LADA-Anteil bei den neuen Diabetesmanifestationen wird auf zehn bis 15 Prozent geschätzt. Betroffene haben Glutamatdecarboxylase- und zytoplasmatische Inselzellantikörper. Das unterscheidet sie von Typ-2-Diabetikern. Bei Typ-1-Diabetikern sollte generell einmal jährlich nach TPO-AK gefahndet werden, empfehlen deutsche Schilddrüsen-Spezialisten.

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