Früherkennung

Typ-2-Diabetes bahnt sich über viele Jahre an

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BERLIN. Warnzeichen für Typ-2-Diabetes können bis zu 20 Jahre vor Diagnose der Erkrankung auftreten. Erhöhte Werte für Nüchternblutzucker und Insulinresistenz sind dabei schon Jahre vor einem Prädiabetes erkennbar.

Maßnahmen zur Prävention sollten daher schon viel früher als bisher ansetzen als bisher, betonen Forscher um Dr. Hiroyuki Sagesaka vom Aizawa Hospital in Matsumoto in Japan (Journal of the Endocrine Society 2018; 2: 476).

In einer Studie von 2005 bis 2016 haben die Forscher Daten zum BMI sowie zum Zuckerstoffwechsel bei 27.000 Erwachsenen im Alter von 30 bis 50 analysiert. In dieser Zeit waren 1061 der Teilnehmer an Typ-2-Diabetes erkrankt.

Die Betroffenen hatten dabei schon bis zu zehn Jahre vor der Diagnose einen erhöhten Nüchternzucker gehabt, sowie Zeichen einer Insulinresistenz, die mit dem "single point insulin sensitivity estimator" (SPISE) ermittelt worden war.

Ähnliche Ergebnisse fanden sich auch für die 4781 Teilnehmer mit Prädiabetes, die ebenfalls bis zu zehn Jahre lang bereits auffällige Werte hatten. Weil der Prädiabetes dem Diabetes meist lange vorausgeht, schließen die Forscher daraus, dass ein gestörter Glukosestoffwechsel dem Typ-2-Diabetes bis zu 20 Jahre vorausgehen kann.

Dies könnte auch eine Ursache für die oft wenig erfolgreiche Diabetes-Prävention bei Prädiabetikern sein, meinen die Forscher. Maßnahmen mit gesundem Lebensstil oder Medikamenten sollten daher schon früh in der Pathogenese angewandt werden.

Zudem könnte eine frühe Konfrontation mit dem Diabetesrisiko Risikopersonen für die Prävention motivieren. Defätismus ist jedoch nicht angebracht: Auch bei Prädiabetes und sogar bei manifestem Typ-2-Diabetes können Lebensstiländerungen den Diabetes abwenden. (eis)

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