IQWiG:

Überarbeitungsbedarf beim DMP Typ-1-Diabetes

Neue Techniken, Schulungen, Lebensstilmanagement und Insulinanaloga sind stärker zu berücksichtigen, so das IQWiG.

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KÖLN. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) sieht Überarbeitungsbedarf beim DMP Typ-1-Diabetes. Laut einem für den GBA angefertigten Abschlussbericht zum Thema sollten vor allem Empfehlungen für moderne Technologien zur Hypoglykämie-Vermeidung angepasst werden und ebenso zu Patienten-Schulungen.

Für den Bericht wurden Empfehlungen aus 37 Leitlinien zu Versorgungsaspekten analysiert wie Diagnostik, Therapie oder Kooperation beteiligter Berufsgruppen. Die Empfehlungen wurden dann mit dem DMP abgeglichen, berichtet das IQWiG in einer Mitteilung.

Auch im DMP sollten danach neue Strategien zur Hypoglykämie-Vermeidung berücksichtigt werden, einem mittlerweile auch bei Typ-1-Diabetes wichtigen Therapie-Ziel. Plädiert wird zum Beispiel für das kontinuierliche Glukose-Monitoring (CGM) mit Hypoglykämie-Alarmfunktion. Besonders in Kombination mit einer Insulinpumpe lässt sich so die Insulingabe automatisch stoppen, wodurch vor allem auch nächtliche Unterzuckerungen vermieden werden können. Solche Technologien werden in vielen neuen Leitlinien aufgegriffen, im DMP fehlen sie jedoch, kritisiert das IQWiG.

Patienten sollten zudem künftig ihre Kenntnisse in Schulungen besser auffrischen können, etwa in Wiederholungsschulungen ("refresher") oder Ergänzungsschulungen, so das IQWiG.

Das Kapitel "Raucherberatung" im DMP sollte zum Gliederpunkt "Lebensstilmanagement" erweitert werden, rät das IQWiG, etwa durch Empfehlungen zum Alkoholkonsum oder zu Ernährung und Bewegung. Darüber hinaus sollten diskrepante Aussagen zur Insulinwahl entfallen. Bisher rate das DMP zu Humaninsulin als "Mittel der Wahl". In neuen Leitlinien gelten Insulinanaloga aber als gleichwertig, so das IQWiG. (eb/eis)

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