Umstellung der Chemotherapie bei Brustkrebs kann sich lohnen

MÜNCHEN (sto). Für Patientinnen mit Brustkrebs, die nach zwei Zyklen Chemotherapie mit Docetaxel, Adriamycin und Cyclophosphamid (TAC) nicht auf die Behandlung angesprochen haben, kann sich ein Wechsel auf vier Zyklen Vinorelbin/Capecitabin (NX) lohnen.

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Dieses Vorgehen ist nach neuen Studien ähnlich effektiv, aber vom Profil unerwünschter Wirkungen her günstiger als die Fortsetzung des TAC-Schemas. Bei mehr als 600 der insgesamt 2106 Patientinnen aus der GeparTrio-Studie war nach initial zwei TAC-Zyklen sonographisch noch keine komplette oder partielle Remission eingetreten. Sie hatten also nicht auf die Behandlung angesprochen.

324 dieser Frauen erhielten daraufhin weiter TAC über vier Zyklen. Die übrigen 303 Patientinnen stellten auf vier Zyklen Vinorelbin/Capecitabin (NX) um. Darüber hat Privatdozent Gunter von Minckwitz von der German Breast Group aus Frankfurt am Main bei einer Veranstaltung von Sanofi-Aventis in München berichtet.

In beiden Studienarmen ergaben Tast- und sonographische Untersuchung keine statistisch signifikanten Unterschiede beim klinischen Ansprechen. Die Remissionsrate betrug je nach Untersuchungsmethode zwischen 60 und 72 Prozent. Der Anteil der brusterhaltenden Therapien lag in beiden Gruppen bei etwa 60 Prozent. Auch die Häufigkeit eines histologisch vollständigen Ansprechens war in beiden Gruppen mit etwa sechs Prozent gleich.

Die Neutropenie-Rate war in beiden Therapie-Armen nicht signifikant unterschiedlich. Im TAC-Arm traten Anämie und Thrombozytopenie etwas ausgeprägter auf und machten die Einnahme der Zytokine G-CSF oder Pegfilgrastim erforderlich. Die Häufigkeit lag in beiden Armen jedoch unter zehn Prozent.

Bei TAC gefolgt von TAC gab es signifikant mehr Stomatitis, Diarrhöe oder Nagelveränderungen, mit TAC gefolgt von NX hingegen mehr Hand-Fuß-Syndrome und sensorische Neuropathien. Insgesamt sei das Profil unerwünschter Wirkungen bei TAC-NX aber günstiger als bei TAC-TAC.

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