Jugendschutz

Umstrittene E-Zigarette bald in Deutschland

Die E-Zigarette Juul® ist in den USA extrem erfolgreich und hoch umstritten – weil sie bei Schülern sehr beliebt ist.

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WASHINGTON. In den USA schlägt die Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) Alarm: Immer mehr Schüler nutzen dort die E-Zigarette Juul®. Das Aerosol der E-Zigarette, die an einen USB-Stick erinnert, hat einen sehr hohen Nikotingehalt und ist damit sehr suchterregend. Demnächst soll Juul® auch in Deutschland erhältlich sein.

Die E-Zigarette, die seit etwa drei Jahren auf dem US-Markt erhältlich ist, hat sich rasend schnell in den USA verbreitet. Nach Zahlen der FDA zur Nutzung von E-Zigaretten unter amerikanischen Schülern ist die Zahl der Konsumenten in der Mittel- und Oberstufe innerhalb eines Jahres um 1,5 Millionen angestiegen. Alleine an den High Schools habe die Zahl der Nutzer innerhalb eines Jahres um 78 Prozent zugenommen – dort raucht demnach inzwischen mehr als jeder fünfte Schüler E-Zigarette.

Am 12. Dezember will der Juul-Konzern die E-Zigarette in Hamburg präsentieren – sie soll allerdings weniger Nikotin enthalten, als in den USA üblich ist. Die verkaufsüblichen Juul®-Kapseln enthalten dort 59 mg Nikotin pro ml. Das entspricht einer Nikotin-Konzentration von fünf Prozent und ist selbst für erfahrene Raucher extrem viel.

In den EU-Mitgliedstaaten dürfen E-Liquids maximal 20 mg Nikotin pro ml (1,7 Prozent) enthalten. Das werde auch bei den Produkten, die nun auf den deutschen Markt kommen, der Fall sein, bestätigt der Geschäftsführer von Juul Labs Deutschland, Markus Kramer.

Dr. Ute Mons vom Deutschen Krebsforschungszentrum hat in jedem Fall große Bedenken. „Auch wenn E-Zigaretten deutlich weniger Schadstoffe enthalten als herkömmliche Zigaretten, sind sie gesundheitlich bedenklich und besitzen ein Abhängigkeitspotenzial – letzteres gilt insbesondere für Juul, die selbst bei Einhalten der gesetzlichen Vorgaben mit 20 Milligramm pro Milliliter sehr viel Nikotin enthält“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Juul reagierte und legte einen Aktionsplan vor. Darin kündigte der Konzern unter anderem an, Werbung auf Social Media einzustellen und den Verkauf von bestimmten Sorten im Einzelhandel zu stoppen. Diese Geschmacksrichtungen sollen nur noch online erhältlich sein - nach einer strengen Überprüfung des Mindestalters. (dpa)

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