Fipronil-Bilanz

Unbedenkliche Skandal-Eier

Rund 13 Prozent der vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit 2017 untersuchten eihaltigen Produkte wiesen Fipronil auf – in unbedenklicher Konzentration.

Veröffentlicht:

BRAUNSCHWEIG. Durch die illegale Anwendung eines fipronilhaltigen Schädlingsbekämpfungsmittels mussten im vergangenen Spätsommer europaweit Eier zurückgerufen und vernichtet werden. Tatsächlich fanden sich nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in 116 von 903 untersuchten Proben Rückstände von Fipronil.

Sämtliche gemessenen Fipronilgehalte hätten jedoch deutlich unterhalb der Konzentration gelegen, die vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als gesundheitlich bedenklich angesehen wird, wie aus dem am Mittwoch vom BVL veröffentlichten "Bericht zum Programm 1.6 aus dem Bundesweiten Überwachungsplan 2017 – Untersuchung von Fipronil in Ei-Verarbeitungsprodukten und eihaltigen Tiefkühlprodukten" hervorgeht.

Die 903 Proben seien von August bis Oktober 2017 untersucht worden. Dabei handelte es sich laut Bericht um Proben verarbeiteter Produkte mit einem hohen Eigehalt, darunter Spätzle, Eierkuchen, Eierplätzchen, Eierlikör und Mayonnaise. Die Proben seien sowohl bei Herstellern als auch im Einzelhandel genommen worden.

Auf Basis der höchsten, in Belgien festgestellten Fipronil-Konzentration dürfte laut BfR rein mathematisch ein 65 Kilogramm schwerer Erwachsener am Tag sieben belastete Eier der Gewichtsklasse L (63 bis 73 Gramm) verzehren, ohne den gesundheitlichen Richtwert, die akute Referenzdosis (ARfD), zu überschreiten.

Fipronil bereitete unter anderem werdenden Müttern Sorgen. So verzeichnete beispielsweise die Beratungsstelle für Medikamente in der Schwangerschaft und Stillzeit ("Reprotox") an der Universitätsfrauenklinik Ulm während des Skandals gehäuft Anfragen Schwangerer zur Teratogenität belasteter Eier. (maw)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Durch Kälte induziert

Braunes Fett: Der Star in der Adipositastherapie?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt