Infektionen

Urlauber bringt Mers-Virus aus Abu Dhabi mit

Veröffentlicht:

OSNABRÜCK. Ein 65-jähriger Mann aus der Region Osnabrück ist an dem tödlichen Coronavirus Mers erkrankt.

Der Patient sei Anfang Februar von einer Urlaubsreise aus Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) nach Deutschland zurückgekehrt, teilte das niedersächsische Gesundheitsministerium in Hannover mit.

Er liege nun auf einer Isolierstation des Marienhospitals Osnabrück. Er werde intensivmedizinisch behandelt und beatmet, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Gesundheitsministeriums.

Es ist der dritte bekannte Fall einer Mers-Erkrankung in Deutschland. Das Ministerium betonte, dass keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe. Bis Sonntagnachmittag waren keine weiteren Infektionen aufgetreten.

Rund 50 Menschen aus dem Umfeld des 65 Jahre alten Patienten würden getestet. Dies sei eine reine Sicherheitsmaßnahme, sagte ein Sprecher der Nils-Stensen-Kliniken in Osnabrück.

In München war im März 2013 ein 73 Jahre alter Mers-Patient aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gestorben.

Ein anderer, in Essen behandelter Patient aus Katar überlebte die gefährliche Krankheit.Mers-Fälle werden seit 2012 registriertDer Erreger von Mers (Middle East Respiratory Syndrome) gehört zu den Coronaviren, zu denen auch der Sars-Erreger und viele Erkältungsviren zählen.

Weltweit erstmals tauchte er 2012 auf. Experten vermuten aber, dass es auch schon zuvor Mers-Fälle gegeben haben könnte.

Bis zum 6. März 2015 wurden der WHO 1040 Mers-Fälle aus aller Welt gemeldet, etwa 40 Prozent der Infizierten starben. Die Erkrankungen kommen vor allem auf der Arabischen Halbinsel vor.

Saudi-Arabien ist weltweit das am stärksten von Mers betroffene Land. Reisende brachten den Erreger auch in die USA und in europäische Länder wie Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Österreich und die Türkei. Einen Impfstoff gibt es nicht.

Nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Instituts gibt es immer mehr wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Dromedare die Quelle für menschliche Infektionen bilden.

Der Anteil der Dromedare aus dem arabischen Raum, aber auch aus afrikanischen Ländern mit Antikörpern gegen Mers sei hoch. Auch das Virus selbst konnte isoliert werden. . (dpa)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl aufs Herz

Lesetipps
Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes