Verlust des Tastsinns im Alter ist reversibel

BOCHUM (eb). Die Verschlechterung des Tastsinns bei alten Menschen ist möglicherweise reversibel. Das haben Forscher von der Universität Bochum mit einem speziellen Stimulationstraining gezeigt.

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Bei alten Menschen läßt der Tastsinn stark nach. Ist das eine Degenerationserscheinung, oder handelt es sich um eine reine Funktionsstörung? Im zweiten Fall könnten die Beeinträchtigungen durch geeignetes Training behandelt werden.

Um das ergründen, machten der Neuroinformatiker Professor Hubert Dinse und der Neurologe Professor Martin Tegenthoff Versuche mit 65- bis 89jährigen Probanden ("Annals of Neurology", Online-Ausgabe vom 9. Mai).

Die Forscher maßen zunächst die Fähigkeit der Teilnehmer, zwei Punkte auf ihrer Zeigefingerkuppe räumlich zu unterscheiden. Dann wurden auf die Fingerspitzen der Probanden mehrere Stunden kleine Berührungsreize mit einer vibrierenden Membran gesetzt. Dem liegt die Annahme zugrunde, daß die Gleichzeitigkeit von Sinnesreizen die Art der synaptischen Übertragung zwischen Nervenzellen und damit Lernprozesse verbessern kann.

Das Ergebnis: Nach dreistündiger Stimulation des Zeigefingers hatte sich die taktile Unterscheidungsfähigkeit von zwei Punkten auf der Fingerkuppe stark verbessert. So erreichten 85jährige Personen eine Tastschwelle, wie sie bei 50jährigen typisch ist.

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