Viele Keime auf Lebensmitteln resistent gegen Antibiotika

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BERLIN (eb). Fast 50 Prozent der Bakterien, die von Tieren, Lebensmitteln sowie aus Futtermitteln und der Umwelt isoliert werden, sind mindestens gegen eine Antibiotika-Klasse resistent.

Das geht aus einer repräsentativen Untersuchung der Nationalen Referenzlabore für Salmonellen und für Antibiotikaresistenz am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hervor. 30 Prozent seien sogar resistent gegen mehr als eine Antibiotika-Klasse, so das Institut. In der Untersuchung waren 33 625 Isolate analysiert worden.

Dem Bericht zufolge kommt die Untersuchung zu ähnlichen Ergebnissen auch für Escherichia coli und Campylobacter. Das Ausmaß der Resistenzen gegen Antibiotika hat das BfR anhand der EU-weit gültigen epidemiologischen Kriterien bewertet.

Diese erlauben, frühzeitig Abweichungen von einer unbelasteten Bakterienpopulation - auch als Wildtyppopulation bezeichnet - zu erkennen und treffen keine Aussagen zur Therapierbarkeit von Patienten mit einer bakteriellen Infektion.

Salmonella-Isolate von Tieren und aus Lebensmitteln weisen für die meisten antibiotisch wirksamen Substanzen höhere Resistenzraten auf als solche aus der Umwelt und aus Futtermitteln.

Resistenzen gegen Antibiotikaklassen, die in der Human- und Tiermedizin seit langem angewandt werden, zum Beispiel Tetrazykline und Aminopenicilline, waren häufig. Auch Resistenzen gegen Antibiotika, die von der WHO als besonders wichtig für die Humanmedizin eingestuft wurden, sind in Salmonellen unterschiedlicher Herkünfte nachweisbar.

Problematisch sind nicht nur die resistenten Erreger selbst, sondern auch, dass sie die Resistenzen an andere Krankheitserreger weitergeben können. Dadurch wird der Resistenzpool erweitert und das Risiko für Mensch und Tier vergrößert, wobei ein lückenloser Nachweis der Übertragung dieser Resistenzen auf den Menschen bislang nur in Einzelfällen erfolgen konnte.

In einigen Fällen waren Resistenzen von Salmonellen gegen die besonders wichtigen Antibiotikagruppen sogar sehr häufig, wie das Institut mitteilt. So waren die Serovare Salmonella Paratyphi B dT+ von Hühnern und aus Hühnerfleisch sowie Salmonella Saintpaul aus Puten und aus Putenfleisch gegenüber der Gruppe der Chinolone und Fluorochinolone zu 60 bis 85 Prozent resistent.

Diese Salmonella-Serovare kommen in diesen Lebensmitteln vermehrt vor, verursachen allerdings bisher nur wenige Infektionen bei Menschen. Resistenzen gegen Cephalosporine der dritten Generation waren mit 1,1 Prozent im Vergleich zu den übrigen Substanzen selten, bei einzelnen Salmonella-Serovaren gab es aber deutlich höhere Raten.

Der Bericht: www.bfr.bund.de

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