Viele Leichtathleten sterben an Herzproblemen

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MANNHEIM (eb). Die Lebenserwartung von Profisportlern einiger Disziplinen stieg in den vergangenen 20 Jahren weniger rasch an als in der Gesamtbevölkerung.

Herzprobleme sind dabei überdurchschnittlich oft die Todesursache in dopingverdächtigen Sportarten wie Leichtathletik, Radfahren und Schwerathletik. Das zeigt eine Studie, die auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) präsentiert wurde.

"Es gab keine Hinweise auf negative Einflüsse hoher sportlicher Aktivität in der Adoleszenz auf altersbedingte Herz-Veränderungen", wie Professor Klaus-Dieter Schlüter von der Universität Gießen berichtet hat.

In der Studie wurden Lebensprofile deutscher Olympiateilnehmer untersucht, in 54 Fällen anhand der Todesursache. Von Sportlern in Leichtathletik, Radfahren und Schwerathletik starben 64 Prozent an kardialen Ursachen, ihre Lebenserwartung betrug zwischen 2000 und 2011 nur 70,4 Jahre (Allgemeinbevölkerung: 76,2 Jahre).

Die Werte für Ruderer, Kanuten, Schwimmer und Turner lagen hingegen bei 82,6 Jahren.

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Kommentare
Dr. Horst Grünwoldt 13.04.201222:08 Uhr

Doping-Verdächtigungen

Daß ausgerechnet die Leichtathleten und Radsportler immer wieder des "Dopings" verdächtigt werden, dürfte ganz und gar ungerecht sein. Natürlich sind dort die Verlockungen groß, daß sich einzelne Sportler durch Quacksalber und Zauberdoktoren irreführen lassen, irgendwelche "Wunderdrogen" zu kaufen und sich zum individuellen Arzneimittel-Versuch am Gesunden bereitstellen.
Schließlich locken dort bei internationalen Veranstaltungen jetzt die höchsten Siegprämien.
Erstaunlich in der Studie ist schon, daß ausgerechnet Ruderer und Kanuten, die kurzfristig außergewöhnliche Herz-Kreislauf-Belastungen abrufen müssen, angeblich weniger kardialen Folgekrankheiten ausgesetzt sein sollen.
Abgesehen von den fragwürdigen "doping"-Verdächtigungen in einzelnen Disziplinen, wird die Mannheimer Studie hoffentlich auch zu dem altbekannten Ergebnis kommen, daß alle Hochleistungs-Athleten nach Beendigung ihrer Sportlerkarriere noch lange genug "abtrainieren", um die Körperfunktionen allmächlich wieder auf einen "normalen" Alltagsrythmus herabzufahren.
Schließlich gehört das auch zur sportmedizinischen und Trainings- Nachsorge.
Dr. med. vet. Horst Grünwoldt, Rostock

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