Vielversprechende Studien zu Bendamustin-Kombitherapie
BERLIN (grue). Das Zytostatikum Bendamustin hat sich bei Patienten mit fortgeschrittenem Multiplem Myelom als gut wirksam erwiesen. Derzeit wird seine Wirksamkeit in Kombination mit verschiedenen Substanzen geprüft.
Veröffentlicht:Bendamustin ist ein Krebsmedikament aus der Gruppe der Alkylantien. Es wirkt in vitro auch dann noch, wenn strukturähnliche Zytostatika versagt haben. Das Medikament ist zur Kombitherapie bei Non-Hodgkin-Lymphomen, beim Multiplen Myelom sowie als Monotherapie bei chronischer lymphatischer Leukämie zugelassen.
Beim Krebskongreß in Berlin wurde jetzt die Wirksamkeit einer weiteren Kombinationstherapie beim Multiplem Myelom in einer Phase-1-Studie nachgewiesen. Vorgestellt hat die Studie Professor Wolfram Pönisch aus Leipzig bei einer Veranstaltung des Unternehmens ribosepharm.
An dieser Studie haben 23 Patienten teilgenommen, bei denen ein Multiples Myelom nach konventioneller Chemotherapie oder autologer Stammzelltransplantation weiter fortschritt. Sie erhielten für mindestens zwei Zyklen eine Kombination aus intravenösem Bendamustin, oralem Prednisolon und oralem Thalidomid. Das relativ toxische Thalidomid wurde in drei Dosierungen zwischen 50 und 200 mg täglich eingenommen.
19 Patienten haben auf diese Behandlung mit einer kompletten (drei Patienten) oder partiellen Remission angesprochen, wie Pönisch berichtete. Komplettes Ansprechen bedeutet, daß das M-Protein (monoklonales Immunglobulin) im Blut und im Urin nicht mehr nachweisbar ist. Partielles Ansprechen bedeutet Reduktion des M-Proteins im Serum um 50 Prozent und im Urin um 90 Prozent. Der Erfolg war unabhängig von der Art der vorangehenden Behandlung und der Thalidomid-Dosis.
Gute Ergebnisse gibt es auch mit niedrigdosiertem Bendamustin plus dem Proteasom-Hemmer Bortezomib, das zur Behandlung beim fortgeschrittenen Myelom zugelassen ist. In einer ersten klinischen Studie wurde die Kombination plus Dexamethason beim fortgeschrittenen Myelom geprüft. Die Ansprechrate betrug fast 90 Prozent (15 von 17 Patienten). Die Therapie war auffallend gut verträglich und könnte eine Option für ältere Patienten sein, sagte Pönisch.