Vielversprechende Therapie mit Antikörper bei chronischer Leukämie

SAN DIEGO (gvg). Die Konsolidierungsbehandlung von CLL-Patienten mit dem monoklonalen Antikörper Alemtuzumab könnte in Zukunft die progressionsfreie Zeit nach einer First-Line-Chemotherapie verlängern. Das optimale Behandlungsregime ist allerdings noch unklar.

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Anders als mit anderen Präparaten zur Therapie bei chronischer myeloischer Leukämie (CLL) gelingt es mit Alemtuzumab (MabCampath®), auch auf molekularer Ebene Tumorfreiheit zu erreichen, wie Dr. Peter Hillmen vom Leeds General Hospital in England bei der Hämatologie-Tagung in San Diego betont hat.

Das mache den Antikörper, der vor allem auch das mit anderen Substanzen schwer erreichbare Knochenmark tumorfrei mache, zu einem Kandidaten für eine Remissions-erhaltende Therapie, so Hillmen auf der von dem Unternehmen Schering unterstützten Veranstaltung.

Erste Daten dazu wurden auf dem Kongreß als Poster vorgestellt. Die Ärzte der deutschen CLL-Studiengruppe aus München, Kiel, Köln und Ulm präsentierten die Ergebnisse einer Studie, bei der 23 CLL-Patienten, die sich nach einer Erstbehandlung mit Fludarabin (Fludara®) und Cyclophosphamid in Remission befanden, entweder mit Alemtuzumab oder Placebo weiterbehandelt wurden, um eine erneute Tumorprogression zu verhindern.

In Untersuchungen nach 19 bis 30 Monaten ließ sich in der Verumgruppe keine Tumorprogression nachweisen. Dagegen kam es in der Placebogruppe nach im Mittel 24 Monaten erneut zu einer CLL-Episode, wie die Kollegen berichten.

Die Studie wurde nicht weitergeführt, weil es in der Verum-Gruppe gehäuft zur Reaktivierung einer Zytomegalie-Infektionen kam. Die Ärzte halten die Konsolidierungsbehandlung dennoch für sehr vielversprechend und wollen jetzt das Therapieregime leicht modifizieren, um die in anderen Alemtuzumab-Studien nicht in dem Ausmaß beobachteten Probleme mit Infektionen in den Griff zu bekommen.

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