WHO beruft Notfallausschuss

Vierter Todesfall mit neuem Coronavirus in China

Die Zahl der infizierten in China steigt weiter. Auch bei 15 Krankenhausangestellten wurde das Coronavirus nachgewiesen. Die Weltgesundheitsorganisation beruft ihren Notfallausschuss ein.

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Peking. In China hat die Infektion mit dem neuartigen Coronavirus 2019 nCoV und die dadurch hervorgerufene Lungenerkrankung einem weiteren Patienten das Leben gekostet. Wie die Gesundheitsbehörde der zentralchinesischen Metropole Wuhan mitteilte, starb ein 89-Jähriger Mann, der mit dem Coronavirus infiziert war, bereits am Sonntag im Krankenhaus. Damit sind seit dem Ausbruch der Krankheit vier Todesfälle in China bestätigt. Der Patient litt bereits an Vorerkrankungen, darunter ein Herzleiden und Diabetes.

Zudem wurde das Virus bei mindestens 15 Krankenhausangestellten in Wuhan nachgewiesen, wo das Virus Ende Dezember ausgebrochen war. Informationen zufolge gibt es unter den medizinischen Angestellten einen weiteren Verdachtsfall.

Am Montag hatten die Behörden erstmals mitgeteilt, dass Pflegepersonal betroffen ist und die Übertragbarkeit des Erregers von Mensch zu Mensch bestätigt. Für Experten ist es ein wichtiger Indikator, ob Ärzte und Pfleger von einer neuen Erkrankung betroffen sind: Infizieren sich viele von ihnen, ist das ein deutlicher Hinweis auf eine leichte Übertragbarkeit. Die Zahl bestätigter Infektionen war Anfang der Woche sprunghaft auf über 220 gestiegen. Auch wurden erste Erkrankungen in Thailand, Japan und Südkorea nachgewiesen.

Analysen des Erbguts hatten dem Berliner Virusforscher Christian Drosten zufolge ergeben, dass es sich bei dem Erreger um eine Sars-Variante handelt.

Mit der gerade laufenden Reisewelle zum chinesischen Neujahrsfest am kommenden Samstag wächst die Gefahr einer Übertragung des Virus. Bei der größten jährlichen Völkerwanderung sind einige Hundert Millionen Chinesen unterwegs. Asiatische Nachbarn und mehrere Flughäfen in anderen Ländern weltweit haben wegen der neuen Lungenkrankheit inzwischen Fieberkontrollen bei der Einreise aus Wuhan eingeführt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief wegen der neuartigen Lungenkrankheit in China ihren Notfallausschuss ein. Die Experten sollen am Mittwoch darüber beraten, ob eine Gesundheitsnotlage ausgerufen werden soll, wie die WHO am Montag berichtete. Die Experten wollen dann auch Maßnahmen erörtern, die ergriffen werden sollten.

Ruft die WHO einen internationalen Gesundheitsnotstand aus, könnten das schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche bedeuten wie stärkere Grenzkontrollen, das Einrichten von spezialisierten Behandlungszentren oder Impfungen medizinischer Fachkräfte. (dpa)

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