Prävention

Vollkornprodukte reduzieren Risiko für Typ-2-Diabetes

Ballaststoffe – egal ob aus Weizen, Roggen oder Haferflocken – beugen Typ-2-Diabetes vor. Das bestätigt eine Studie aus Skandinavien.

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GÖTEBORG. Unabhängig davon, ob es sich um Roggen, Hafer oder Weizen handelt – so lange Getreide als Vollkornprodukt verzehrt wird, kann es das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, reduzieren. Das hat eine Studie der Chalmers University of Technology in Göteborg und des Danish Cancer Society Research Center ergeben (J of Nutrition 2018; 148: 1434). Bisher war zwar bekannt, dass Vollkornprodukte aus Weizen das Diabetes-Risiko senken können, unklar war allerdings, ob dies möglicherweise auch für andere Getreidesorten gilt. "Bisherige Studien wurden meist in den USA durchgeführt, wo der Verzehr von Weizenprodukten üblich ist", wird Professor Rikard Landberg von der Chalmers University in einer Mitteilung der Universität zitiert. Unklar war auch, wie viele Vollkornprodukte verzehrt werden sollten, um das Diabetes-Risiko zu reduzieren.

Um das herauszufinden, teilten die Forscher in ihrer Studie 55.000 Probanden im Alter zwischen 55 und 65 Jahren in vier Gruppen ein, je nachdem, wie viele Vollkornprodukte sie täglich zu sich nahmen. Dokumentiert wurde auch, welche Getreidesorten die Probanden zu sich nahmen. In der Gruppe mit dem höchsten Verzehr nahmen die Teilnehmer täglich wenigstens 50 Gramm Vollkornprodukte zu sich, was etwa einer Scheibe Roggenbrot entspricht.

Genau in dieser Gruppe war der Anteil der Probanden, die im Verlauf der Studiendauer von 15 Jahren einen Typ-2-Diabetes entwickelten, am geringsten: Männer hatten im Vergleich mit der Gruppe, die am wenigsten Vollkornprodukte verzehrte, ein um 34 Prozent reduziertes Risiko für Typ-2-Diabetes, Frauen ein 22 Prozent geringeres. "Im Vergleich mit anderen Nahrungsmitteln sind Vollkornprodukte eine der wirksamsten Möglichkeiten, das Diabetes-Risiko durch Ernährung zu verringern", so die Universität. Low-Carb-Diäten sehen die Forscher kritisch. (bae)

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