"Vor NSAR-Dauertherapie muss H. pylori eradiziert werden"

BOCHUM (ner). Vor Beginn einer Langzeittherapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika sollte geprüft werden, ob die Patienten mit Helicobacter pylori infiziert sind. Bei positivem Befund muss zunächst eine Eradikation der Keime vorgenommen werden.

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Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass während der NSAR-Behandlung ein peptisches Ulkus entsteht, von 34 Prozent (Placebo) auf 12 Prozent. Die Rate komplizierter Ulzera verringere sich von 27 auf 4 Prozent, sagte Professor Peter Malfertheiner aus Magdeburg beim Gastroenterologen-Kongress in Bochum. NSAR hätten beim Vorliegen einer H.-pylori-Infektion additiv toxische Wirkungen auf den Gastrointestinal-Trakt, betonte der Gastroenterologe bei einem von Nycomed und Abbott unterstützten Symposium.

H. pylori plus NSAR - jeder Zweite bekommt Magenulkus

Bis zu 50 Prozent der Patienten entwickeln nach Angaben von Malfertheiner während einer NSAR-Therapie Gastrointestinal-Ulzera, wenn gleichzeitig eine H. pylori-Infektion vorliegt. Auch Patienten, bei denen es während einer Langzeittherapie mit Acetylsalicylsäure zu gastrointestinalen Blutungen kommt, sollten auf H. pylori getestet werden. Ist der Befund positiv, ist eine Eradikation indiziert.

Malfertheiner erinnerte daran, dass H. pylori der größte Risikofaktor für ein Nicht-Kardia-Magenkarzinom ist. In einer japanischen Studie entwickelten drei Prozent von 1250 H.-pylori-positiven Patienten innerhalb von acht Jahren ein Magenkarzinom, aber keiner von 280 H.-pylori-negativen Patienten. Die Eradikation verhindere präneoplastische Magenschleimhaut-Veränderungen, hieß es.

Nach wie vor wird zur Eradikation von H. pylori die Tripeltherapie über sieben Tage mit einem Protonenpumpenhemmer (PPI) wie Pantoprazol sowie zwei Antibiotika empfohlen. Wegen Metronidazol-Resistenzen bei 20 bis 30 Prozent der Patienten in Deutschland werden dabei Amoxicillin und Clarithromycin bevorzugt. Sie sind etwa in der Kominationspackung ZacPac® gemeinsam mit dem PPI Pantoprazol enthalten.

Regelmäßige Tablettennahme ist essenziell für Eradikation

Die regelmäßige Tabletteneinnahme ist wichtig, da ansonsten der Therapie-Erfolg drastisch sinkt. Der Erfolg bei siebentägiger Therapie liegt bei über 90 Prozent.



STICHWORT

Hp-Atemtest

Um zu testen, ob Patienten mit Helicobacter pylori infiziert sind, hat sich der Hp-Atemtest durchgesetzt. Der Test basiert auf der Fähigkeit des Magenkeim-Enzyms Urease, Harnstoff zu spalten. Für den Test erhalten die Patienten dazu 13C-isotopenmarkierten Harnstoff in Form einer Lösung oder Tablette. Ist der Patient mit dem Magenkeim infiziert, wird der Harnstoff von der Hp-Urease gespalten. Dadurch entsteht 13C-markiertes Kohlendioxid, das in der Atemluft des Patienten nachgewiesen wird.

Der Hp-Nachweis kann auch durch Mikroskopie entnommener Proben erfolgen. Ferner lässt sich das Enzym Urease auch direkt im Biopsiegewebe nachweisen. (eb)

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