Vorteile für Etoricoxib bei Arthroseschmerz

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FRANKFURT AM MAIN (mar). Patienten mit anhaltenden Gelenkschmerzen brauchen eine schmerzlindernde Medikation, die Schmerzen zuverlässig über 24 Stunden lindert. Tipps für die Therapie hat beim Deutschen Schmerz- und Palliativtag der Rheumatologe Professor Ulf Müller-Ladner gegeben.

Mittegradiges Stadium einer Coxarthrose.

Mittegradiges Stadium einer Coxarthrose.

© Foto: K. Krüger, Merckle Rheum. visuell., Vol 1.

Nichtsteroidale Antirheumatika zählen aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung zu den Mitteln der Wahl bei Patienten mit Gelenkschmerzen etwa aufgrund einer Rheumatoiden Arthritis (RA) oder Arthrose. In ihrer Wirkung auf Entzündung und Schmerz bestünden kaum Unterschiede zwischen den traditionellen NSAR (tNSAR) und den Coxiben, so Müller-Ladner bei einem von MSD unterstützten Symposium.

Das sei zum Beispiel in Studien mit Etoricoxib im Vergleich zu Naproxen oder Diclofenac deutlich geworden. Zwei Studien mit etwa 1200 Patienten mit Cox- oder Gonarthrose hätten zudem ergeben, dass Etoricoxib (Arcoxia®) in der niedrigen, einmal täglichen Dosierung von 30 mg ähnlich gut wirksam ist wie 200 mg Celecoxib. Außer den Gelenkschmerzen besserten sich Beweglichkeit und Aktivität der Patienten, berichtete der Rheumatologe aus Bad Nauheim.

Aufgrund der ähnlichen Wirksamkeit der Antiphlogistika seien daher für die Wahl der geeigneten Substanz eine ausreichend lange Wirkungsdauer (Halbwertszeit) bei möglichst einmal täglicher Einnahme, wie dies mit Etoricoxib der Fall ist, und das Profil unerwünschter Wirkungen wichtige Kriterien. Das kardiovaskuläre Risiko von tNSAR und Coxiben ist ähnlich.

Wesentlicher Vorteil der Coxibe ist bekanntermaßen das um etwa 40 bis 50 Prozent geringere Risiko für gastro-intestinale Ereignisse wie Blutung, Perforation oder Ulkus. Zu den weiteren unerwünschten Wirkungen, die mit ins Kalkül gezogen werden sollten, gehören asthmoide Reaktionen. Nach Angaben von Müller-Ladner treten diese bei etwa fünf bis zehn Prozent der Asthma-Patienten unter NSAR-Therapie auf. Mit Coxiben seien sie jedoch selten.

Zur Vorsicht bei der Therapie mit nichtsteroidalen Antiphlogistika riet der Rheumatologe bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED), da diese Substanzen die Prostaglandinsynthese hemmen. Er erinnerte daran, dass Prostaglandine protektiv im Gastrointestinaltrakt wirken.

Müller-Ladner empfiehlt daher, die Therapie mit NSAR oder Coxiben in niedriger Dosis zu beginnen und dann langsam aufzudosieren. Wenn die CED sich mit dieser Strategie nicht verschlimmere, könne die Therapie beibehalten werden.

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