KOMMENTAR

Wäre Gendoping nachweisbar?

Von Pete Smith Veröffentlicht:

Die auf dem 2. Symposium zum Gendoping geäußerte Behauptung von IOC-Präsident Jacques Rogge, der Nachweis von Gendoping werde künftig möglich sein, klingt so vollmundig wie nebulös. Rogge begründet das damit, daß Dopingproben in Zukunft acht Jahre lang aufbewahrt werden sollen. Aber was garantiert das? Und um welche Dopingproben soll es sich dabei handeln?

Hier muß man sich zunächst vergegenwärtigen, was durch neu entwickelte gentherapeutische Verfahren im Leistungssport möglich wäre: Gendoping könnte zur Bildung von mehr Muskelmasse oder schnelleren Muskelfasern ebenso wie zur Stimulation der Synthese von Hormonen wie etwa Erythropoetin (EPO) zum Einsatz kommen.

Der einzig sichere Nachweis des Gendopings wäre die Identifizierung der eingeschleusten Erbinformation selbst. Dazu müßte den Athleten jedoch vor den Wettkämpfen eine Probe Muskelgewebe entnommen werden. Welcher Sportler würde dem zustimmen?

Jacques Rogges Optimismus erscheint vor diesem Hintergrund wie Zweckoptimismus. Zunächst werden wahrscheinlich erst die Juristen das Wort haben, bis rechtlich zweifelsfreie Testverfahren entwickelt sind.

Lesen Sie dazu auch: IOC fühlt sich im Kampf gegen Gendoping gerüstet

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Phase-III-Studie CHALLENGE

Aerobes Training verlängert Leben bei Darmkrebs

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierverletzungen

Bis(s) zur Infektion: Das richtige Vorgehen bei Bisswunden

Grenzwerte zum 1. Juli heruntergesetzt

Wer diese Ausnahmeziffern kennt, rettet seinen Laborbonus

Lesetipps
Die unerwartete Gesprächssituation ist da, man würde gern reagieren – der Kopf scheint leer. Wie reagieren? Mit Schlagfertigkeit!

© DDRockstar / stock.adobe.com

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?