Warnung vor Seuchen im Erdbebengebiet

ISLAMABAD (dpa). Nach dem verheerenden Erdbeben in Südasien schwindet zunehmend die Hoffnung, unter den Trümmern noch Überlebende zu finden. Wie durch ein Wunder konnten Retter des Technischen Hilfswerks (THW) gestern etwa 100 Stunden nach dem Beben jedoch noch eine Frau lebend aus dem Schutt eines eingestürzten Hauses in Muzaffarabad bergen.

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In einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit lief die Hilfsmaschinerie nach einer wetterbedingten Zwangspause am Morgen wieder auf Hochtouren. Viele Hubschrauber seien mit Nahrungsmitteln und Medikamenten an Bord gestartet, teilte ein Sprecher der pakistanischen Luftwaffe mit.

Ärzte warnten eindringlich vor dem Ausbruch von Seuchen. Von den vielen Leichen geht zwar keine Infektionsgefahr aus, dennoch sprach UN-Sprecher Andrew MacLeod in Islamabad von einem "unglaubliches Risiko" für Krankheiten. Die pakistanischen Behörden entsandten hunderte Helfer, die die Toten mit chemischen Mitteln besprühen sollen.

Die schwerste Naturkatastrophe in der Geschichte Pakistans löste rund um den Globus eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. Drei Wochen vor Winterbeginn in der Region versuchten Hilfsmannschaften weiter, in abgelegene Gebiete vorzudringen. Noch immer warteten viele Überlebende auf Rettung.

"Die Wetterlage ist wieder gut, hier scheint jetzt die Sonne", sagte Peter Görgen vom THW. "Unsere Arbeit konzentriert sich weiter auf die Erkundung des Gebiets und die Ortung möglicher Überlebender." Allerdings wird mit jeder Stunde die Chance geringer, Überlebende unter den Trümmern zu finden. Heute soll nach meteorologischen Vorhersagen eine Kältewelle über die Region hereinbrechen.

In Köln startete gestern der erste Hilfsflug des Deutschen Roten Kreuzes mit Medikamenten und medizinischem Material für die Erdbebenopfer. Die "Aktion Deutschland Hilft" schickt 27 Tonnen Hilfsgüter.

Lesen Sie dazu auch: Ärztin: "Ein Strom des Leids ergoß sich über uns"

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