Signalweg entdeckt

Wie Menschen Wasser schmecken

Veröffentlicht:

ESSEN. Wasser schmeckt selten sauer. Aber gerade die Rezeptoren für diese Geschmacksrichtung, signalisieren dem Trinkenden: "Was jetzt über die Zunge strömt, ist Wasser", wie Wissenschaftler herausgefunden haben (Nat Neurosci 2017; online 29. Mai).

In ihrer Studie sahen sich die Forscher die unterschiedlichen Geschmacksrezeptoren genauer an und stellten fest, dass möglicherweise sogar einer der bereits bekannten Rezeptoren für süß, bitter, sauer, salzig oder herzhaft ("umami") für das Schmecken von Wasser verantwortlich ist, teilt die Uni Duisburg-Essen mit. Im nächsten Schritt blockierten sie die Rezeptoren nacheinander und stimulierten die anderen. So fanden sie heraus, dass die Rezeptoren für "sauer" auch auf Wasser reagieren. Um zu belegen, dass diese auch in der Lage sind, Wasser zu erkennen, nutzten die Forscher optogenetische Techniken: Die Erbinformation von Mäusen wurde so verändert, dass deren saure Geschmacksrezeptoren von blauen Lichtimpulsen angeregt wurden. Waren sie durstig, zog es sie zum angebotenen Licht, weil sie es für Trinkwasser hielten.

Die Forscher wiesen zudem nach, dass das Enzym Carboanhydrase IV, das bisher nur mit der Spermienbewegung in Verbindung gebracht wurde, wichtig ist für die Wasserdetektion, heißt es in der Mitteilung weiter. Wird der Speichel durch das Trinken von Wasser von den sauren Geschmacksrezeptoren weggespült, aktiviert dies das Enzym und vermittelt den Sinneseindruck von Wasser. (eb)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Mehr zum Thema

Winziger als ein Reiskorn

Kleinster Schrittmacher der Welt arbeitet mit Licht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Lesetipps
Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung