BfR-Untersuchung

Wie gefährlich sind E-Liquids in Deutschland?

Nach Todesfällen in den USA hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Inhaltsstoffe elektronischer Zigaretten auf eine riskante Vitamin-E-Verbindung getestet.

Veröffentlicht:
E-Zigaretten und Liquids: Vom Selbermischen der Flüssigkeiten ist dringend abzuraten, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung.

E-Zigaretten und Liquids: Vom Selbermischen der Flüssigkeiten ist dringend abzuraten, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung.

© Grispb/stock.adobe.com

Berlin. Nach dem Einatmen von Dampf aus E-Zigaretten („Dampfen“) kam es im Jahr 2019 in den USA zu schweren Lungenentzündungen und Todesfällen – die Erkrankung wurde als „EVALI“ bezeichnet. Öliges Vitamin-E-Acetat, das der zu verdampfenden Flüssigkeit („E-Liquid“) beigemischt wird, wird verdächtigt, die Lungenschäden auszulösen, erinnert das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Mitteilung.

Das BfR hat nun mit den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern (CVUA) Karlsruhe und Sigmaringen eine Stichprobe von 57 nikotinhaltigen und nikotinfreien E-Liquids vom deutschen Markt sowie aus internationalen Onlineshops auf Vitamin-E-Acetat, Vitamin E, verschiedene Aromastoffe sowie auf delta-9-trans-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), zwei aus der Hanfpflanze Cannabis sativa gewonnene Cannabinoide, überprüft.

Nur geringe Mengen gefunden

Ergebnis: Nur in einem Produkt fanden sich sehr geringe Mengen an Vitamin-E-Acetat, von denen keine gesundheitlichen Auswirkungen zu erwarten sind. „Dieses Resultat spricht dafür, dass von E-Liquids, die deutschen Regelungen entsprechen, keine Gefahr durch Vitamin-E-Acetat ausgeht“, wird BfR-Präsident Professor Andreas Hensel in der Mitteilung zitiert. „Umso mehr ist davon abzuraten, E-Liquids selbst zu mischen und damit ein gesundheitliches Risiko einzugehen.“

In insgesamt 20 Proben wurde THC nachgewiesen, davon in neun Fällen in gesundheitlich unproblematischer Konzentration, während elf Proben wegen erhöhten THC-Gehalts zu beanstanden waren. Dazu sind weitere Untersuchungen geplant.

Aus Sicht des BfR sollten wegen möglicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch das „Dampfen“ international standardisierte Nachweismethoden für Inhaltsstoffe von E-Liquids etabliert werden. Das BfR und die CVUA arbeiten bereits am Nachweis weiterer Inhaltsstoffe von E-Liquids wie Aromen. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Alkoholsucht

Cannabidiol reduziert wohl das Verlangen nach Alkohol

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Winterblues oder Depression?

© Roman_Kozhevnikov | iStock (Symbolbild mit Modell)

Dunkle Jahreszeit

Winterblues oder Depression?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depressionen im Alter – macht Einsamkeit depressiv?

© simpson33 | iStock | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodell)

Einsamkeitsbarometers 2024

Depressionen im Alter – macht Einsamkeit depressiv?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Wissen rund um Depression jetzt auch auf medbee

© Bayer Vital GmbH

Die Springer Medizin App

Wissen rund um Depression jetzt auch auf medbee

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Verlauf der eGFR in der placebokontrollierten Phase bis Woche 26 und der anschließenden offenen Verlängerungsphase mit Palopegteriparatid

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Chronischer Hypoparathyreoidismus

Wiederherstellung der PTH-Spiegel über den ganzen Tag kann Nierenfunktion verbessern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Ascendis Pharma GmbH, Heidelberg
Schübe und Krankheitsprogression kontrollieren – unter Erhalt der Immunkompetenz

© Hank Grebe / stock.adobe.com

Schubförmige Multiple Sklerose in ZNS und Peripherie behandeln

Schübe und Krankheitsprogression kontrollieren – unter Erhalt der Immunkompetenz

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Merck Healthcare Germany GmbH, Weiterstadt
Abb.1: Antikörper-Wirkstoff-Konjugat

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [14, 15]

Nicht kleinzelliges Lungenkarzinom

Effektive Zweitlinienoptionen weiterhin dringend benötigt

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg, und der Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Analyse aus Münster

Depressionen scheinen die weiße Substanz zu schädigen

Großer Wahlprogramm-Check

So planen die Parteien die Gesundheitsversorgung der Zukunft

Leitartikel zum Karenztag

Krankenstand: Nötig ist eine Debatte jenseits der Bettkante

Lesetipps