Wie lassen sich Metastasen am besten finden?

BERLIN (gvg). Durch die moderne Ganzkörperdiagnostik können beim Staging von Tumorpatienten viele Untersuchungsgänge eingespart werden. Eine einzige Methode für alle Patienten und Tumoren gibt es aber noch nicht.

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Beispiel Melanom: "Das maligne Melanom ist ein Tumor, bei dem Prognose und Therapie besonders eng mit dem Tumorstadium korrelieren", sagte Professor Christina Pfannenberg von der Uni Tübingen auf dem Röntgenkongreß in Berlin.

Bisher wurde das Staging bei Betroffenen aufwendig mit Ultraschall, Röntgen und Szintigraphie betrieben. Die modernen Methoden der Ganzkörper-Magnetresonanztomographie (MRT) und der Ganzkörper-PET/CT machen jetzt andere Untersuchungen weitgehend überflüssig. Doch welche Methode ist besser?

PET/CT und MRT haben jeweils eigene Stärken

Die Stärken der PET/CT, bei der die die Darstellung von metabolisch aktiven Tumoren mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit der anatomischen Darstellung der Computertomographie (CT) in einem Untersuchungsgang kombiniert wird, kommen vor allem bei Lymphknotenmetastasen, Hautmetastasen und Metastasen im Weichteilgewebe zum Tragen. Das betonte Pfannenberg in Berlin. Das Verfahren habe eine Genauigkeit von etwa 90 Prozent.

Bislang gilt die MRT mit ihrem hohen Weichteilkontrast als geeignetes Verfahren. Es scheint allerdings so zu sein, daß durch die immense Detailfülle bei MRT-Ganzkörperuntersuchungen auffällige Befunde eher mal übersehen werden als bei der PET/CT. Denn bei diesem Verfahren fallen tumorverdächtige Gewebe mit hohem Glukosestoffwechsel, die die an Glukose gekoppelten radioaktiven Marker kumulieren, durch die konzentrierte Strahlung stark auf.

An ihre Grenzen kommt die PET/CT bei Lebermetastasen und Metastasen im Zentralnervensystem. Diese beiden Organe seien klar die Domäne der MRT, so Pfannenberg. Das Tumorstaging in einem einzigen Untersuchungsgang klappt mit der PET/CT nur zu dem Preis von Unsicherheiten in Leber und ZNS.

Kommt bald eine Kombination der Verfahren PET und MRT?

Pfannenberg plädiert als pragmatischen Ansatz dennoch dafür, mit der PET/CT anzufangen, weil sie die häufigsten Metastasen beim malignen Melanom besser darstelle als die MRT. Gebe es klinische Hinweise auf eine ZNS- oder Leberbeteiligung, oder sollen Metastasen in diesen Geweben ausgeschlossen werden, muß zusätzlich eine MRT gemacht werden. In Zukunft könnte sich dieses Problem vielleicht gar nicht mehr stellen: Industrieunternehmen arbeiten nämlich längst an der PET/MRT.

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