Statistisches Bundesamt
Anzahl der stationären Krebsbehandlungen auf neuem Tiefstand
Im Jahr 2022 wurden 1,4 Millionen Patientinnen und Patienten wegen einer Krebserkrankung im Krankenhaus behandelt. Damit sank die Zahl der stationären Krebsbehandlungen erneut auf den tiefsten Stand der vergangenen 20 Jahre.
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Krebsoperationen machten einen Großteil der Krankenhausaufenthalte im Jahr 2022 aus.
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Wiesbaden. Im Jahr 2022 wurden gut 1,40 Millionen Patientinnen und Patienten wegen einer Krebserkrankung im Krankenhaus behandelt. Damit sank die Zahl der stationären Krebsbehandlungen erneut auf den tiefsten Stand der vergangenen 20 Jahre, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar mitteilt. Gegenüber dem durch die COVID-19-Pandemie geprägten Vorjahr ging die Zahl der krebsbedingten Klinikaufenthalte 2022 noch einmal um 2 % zurück. Ein Grund für den Rückgang könnten Verbesserungen bei Prävention, Vorsorge und Behandlung sein. Die Zahl der stationären Krankenhausbehandlungen insgesamt blieb im selben Zeitraum nahezu konstant (+0,3 %).
Grund für jeden zwölften Krankenhausaufenthalt
Krebs war auch im Jahr 2022 der vierthäufigste Grund für einen Krankenhausaufenthalt: 8 % aller stationären Behandlungen waren auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. Häufiger wurden nur Krankheiten des Kreislaufsystems (15 %), Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (10 %) und Krankheiten des Verdauungssystems (10 %) stationär behandelt.
Besonders häufig wurden laut Destatis Menschen im Alter von 60 bis 79 Jahren wegen Krebs im Krankenhaus behandelt. Mehr als die Hälfte (54 %) aller Krebspatientinnen und -patienten war 2022 in dieser Altersgruppe.
Lungenkrebs-Patienten am häufigsten im Krankenhaus
Von allen Krebspatientinnen und -patienten 2022 wurden diejenigen mit der Diagnose Lungen- und Bronchialkrebs (12 %), Darmkrebs (10 %), Brustkrebs (9 %), Hautkrebs (8 %) und Harnblasenkrebs (7 %) am häufigsten im Krankenhaus versorgt. Am deutlichsten zurück gingen die stationären Behandlungen von Lungen- und Bronchialkrebs (-4 %). Eine Ausnahme bilden die Krankenhausaufenthalte aufgrund von Hautkrebs: Diese nahmen im selben Zeitraum um 3 % zu.
Insgesamt sind rund 231.500 Menschen an den Folgen von Krebs gestorben, 2002 waren es noch rund 210.000. Der Anstieg dürfte im Allgemeinen jedoch auch auf die Alterung der Bevölkerung zurückzuführen sein, so die Statistiker. Der Anteil der an Krebs Verstorbenen an den Todesfällen insgesamt ist im selben Zeitraum dagegen gesunken: von 25 % im Jahr 2002 auf 22 % im Jahr 2022.
Die häufigste krebsbedingte Todesursache war wie in den Vorjahren Lungen- und Bronchialkrebs mit gut 45.200 Todesfällen - und machte damit ein Fünftel (20 %) der krebsbedingten Todesfälle oder gut 4 % der Todesfälle insgesamt aus. Zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen zählten zudem Darmkrebs (24. 300 Todesfälle), Bauchspeicheldrüsenkrebs (19.200), Brustkrebs (19.100) und Prostatakrebs (15.600). (eb)