Reisewarnung

Zika-Risiko für Schwangere in Bolivien

Das Centrum für Reisemedizin rät Schwangeren von Reisen in Zika- Risikogebiete ab.

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DÜSSELDORF. Seit Anfang des Jahres wurden für Bolivien 240 Infektionen mit dem Zikavirus bestätigt. Am stärksten betroffen sind die Departements Beni, Pando und Santa Cruz. Die Übertragung des Zika-Virus erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. Untersuchungen haben ergeben, dass die Virusinfektion das Guillain-Barré-Syndrom und bei Neugeborenen infizierter Mütter Fehlbildungen des Schädels verursachen kann.

Schwangeren und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft, rät das CRM Centrum für Reisemedizin, von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete abzusehen. Alle Reisenden sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.

Zikavirus-Infektionen kommen derzeit in mehr als 80 Ländern weltweit vor, insbesondere auf allen Kontinenten der tropischen und subtropischen Breitengrade. Lange Zeit kam das Zikavirus vor allem auf den südpazifischen Inseln, in weiten Teilen Asiens sowie einigen Ländern Afrikas vor, heißt es in der Mitteilung. Im Frühjahr 2015 wurden erste Infektionen aus Brasilien gemeldet, in der Folge fand eine rasche Verbreitung in Süd- und Mittelamerika sowie der Karibik statt.

Ende Januar und Anfang Februar 2016 waren die ersten beiden autochthonen Infektionen in Bolivien bestätigt worden, zuvor waren drei importierte Fälle bekannt geworden. Bis Anfang Dezember letzten Jahres gab es rund 7730 Verdachtsfälle, darunter insgesamt 806 bestätigte autochthone Fälle.

Seit Oktober 2015 sind in Deutschland rund 280 Zikavirus-Infektionen bei Reiserückkehrern diagnostiziert worden. Um die Erkrankung besser überwachen zu können gilt seit Mai 2016 eine gesetzliche Meldepflicht. "Eine Impfung oder medikamentöse Prophylaxe gegen die Erkrankung existiert derzeit nicht", sagt Professor Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin. "Die wichtigste Schutzmaßnahme ist daher die Vermeidung von Mückenstichen durch das Tragen von heller, geschlossener Kleidung und die Anwendung von Repellentien." Hinweise zum richtigen Mückenschutz finden Reisende auch auf der Website des CRM. (eb)

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