Gürtelrose

Zoster-Impfung ab 60 Jahren Standard

Gürtelrose ist weit verbreitet. Die STIKO rät daher zum Impfschutz für alle über-60-Jährigen, bei Risikopatienten schon ab 50 Jahren.

Veröffentlicht:

WIESBADEN. "Herpes Zoster ist mit einer ‚terroristischen Schläferzelle‘ vergleichbar", so Dr. Michael Saeftel von der Impfakademie des Unternehmen GlaxoSmithKline (GSK). Die Reaktivierung des im ZNS persistierenden VarizellaZoster-Virus ist eine Folge von Immunschwäche oder Alter.

Das Lebenszeitrisiko für Gürtelrose beträgt rund 30 Prozent, etwa jeder Dritte wird im Laufe seines Lebens also an Gürtelrose erkranken, oft auch wiederholt. Bei über 85-Jährigen trifft es jeden Zweiten. Um dies zu vermeiden, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) allen Personen ab 60 Jahren die Impfung gegen Herpes Zoster als Standard, ab 50 Jahren bei Immunsupprimierten oder schwerer Grunderkrankung.

Mit Shingrix® hat 2018 der erste Totimpfstoff gegen Herpes Zoster die europäische Zulassung erhalten. Er besteht aus einer Kombination des Antigens Glykoprotein E und dem Adjuvanssystem AS01B. Glykoprotein E ist das am häufigsten vorkommende Oberflächenprotein des Varizella-Zoster-Virus und hauptverantwortlich für die Virusreplikation.

Klinisch zeigte der Impfstoff altersunabhängig eine Wirksamkeit von über 90 Prozent in der Prävention von Gürtelrose bei allen untersuchten Personen. Es bestehen keine Gegenanzeigen bei Impfung immunsupprimierter Patienten.

"Aufgrund dieses Impferfolgs hat sich der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) erstaunlich zügig der STIKO-Empfehlung angeschlossen und die Impfung positiv bewertet", erklärte Professor Tino Schwarz von der Uniklinik Würzburg bei der von GSK unterstützten Veranstaltung aus Anlass des Internistenkongresses.

Damit ist der Impfstoff zur Prävention von Herpes Zoster und der Post-Zoster-Neuralgie in der GKV-Erstattung. Nun folgt laut Schwarz allerdings die entscheidende Phase: die Umsetzung der Impfempfehlung. Eine Befragung der Veranstaltungsteilnehmer offenbarte einen hohen Impfstoffbedarf. (ej)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Hautkrankheit

Analyse: Leicht erhöhtes Krebsrisiko bei Psoriasis

Diagnostischer Fingerzeig

Nagelverfärbungen als Indikatoren systemischer Erkrankungen

Überblick

Chronisches Handekzem: Tipps für Diagnostik und Therapie

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Symptome, Ursachen und Therapie

© Evgeniya Markina | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Trockene Augen

Symptome, Ursachen und Therapie

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Arzneimittelbasierte Wundsalben

© AndreyPopov | iStock

Optimale Wundheilung

Arzneimittelbasierte Wundsalben

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten

© supawat bursuk | iStock

Übergewicht bei Kindern

Erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Aring Hammerbacher 19.08.201911:53 Uhr

Shingrix leider nicht verfügbar....

So gut die Impfung offenbar ist, - leider ist der Impfstoff seit Monaten nicht verfügbar. Ob es bis Dezember besser wird, kann niemand vorhersagen.... Die Betroffenen bzw. Aktiven kennen das Problem.

Sonderberichte zum Thema
7-Jahres-Daten belegen günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Ofatumumab

© Vink Fan / stock.adobe.com

Aktive schubförmige Multiple Sklerose

7-Jahres-Daten belegen günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Ofatumumab

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Entwicklungen in der Therapie neuromuskulärer Erkrankungen

Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Elektronische Patientenakte

So steht es um die ePA in den Krankenhäusern

Lesetipps
In der Grippe-Saison 2025/2026 in Europa wird die Influenza-Variante, A(H3N2) der Subklade K wahrscheinlich eine dominierende Rolle spielen.

© peterschreiber.media / stock.adobe.com

Influenza A(H3N2) Subklade K

Grippe-Saison in diesem Jahr früher – ECDC rät zu Impfung