Frauen

Zuckerkrank bei zu viel Arbeitsstress

Stress im Job macht krank: Bei Dauerbelastung steigt offenbar das Typ-2-Diabetes-Risiko - zumindest bei Frauen. Bei den Männern entdeckten schwedische Forscher hingegen einen anderen Effekt.

Veröffentlicht:
Das Telefon klingelt ständig und der Aktenberg ist riesig: Kein schöner Arbeitstag für diese Frau.

Das Telefon klingelt ständig und der Aktenberg ist riesig: Kein schöner Arbeitstag für diese Frau.

© Franz Pfluegl / fotolia.com

STOCKHOLM. Wie wirkt sich Arbeitsstress auf das Risiko für Typ-2-Diabetes aus? Das haben Forscher um Anna-Karin Eriksson vom Karolinska-Institut bei 3205 Frauen und 2227 Männern über acht bis zehn Jahre untersucht (Diabetes Care 2013; online 1. Mai).

Die Teilnehmer waren zu Studienbeginn 36 bis 56 Jahre alt und nach den Werten des oralen Glukosetoleranztests gesund.

Arbeitsstress wurde anhand von Fragen zu Arbeitspensum, Arbeitsbelastung, Entscheidungskompetenz, Schichtarbeit und Resilienz beurteilt.

Diabetes-begünstigende Faktoren wurden berücksichtigt wie Alter, BMI, körperliche Aktivität, Raucherstatus, familiäre Vorbelastung und psychische Stressbelastung.

Während der acht bis zehn Jahre waren 60 Frauen und 111 Männer an Typ-2-Diabetes erkrankt. Die arbeitsbedingten Stressfaktoren hatten offenbar das Diabetesrisiko bei Frauen und Männern beeinflusst, wenn auch in unterschiedlicher Weise.

Bei Männern sank die Erkrankungsrate

Geringe Entscheidungsspielräume an der Arbeit etwa verdoppelten bei Frauen das Diabetesrisiko (Odds Ratio 2,4). Wenn gleichzeitig eine hohe Arbeitsbelastung hinzukam, ergab sich ein vierfach erhöhtes Risiko (OR 4,2).

Bei Männern hingegen stieg mit dem beruflichen Stress das Diabetesrisiko nicht. Vielmehr sank die Erkrankungsrate mit hoher Arbeitsanforderung und -belastung sogar (OR 0,5).

Männer mit hoher Arbeitsbelastung und einem großen Gestaltungsfreiraum an der Arbeit erkrankten besonders selten (OR 0,4).

"Schlechte Arbeitsbedingungen können speziell bei Frauen die Entstehung eines Typ-2-Diabetes begünstigen", so die Forscher.

Ob das jedoch allein der Arbeitssituation geschuldet ist oder ob auch die private Belastung der Frauen eine Rolle spielt, lasse sich anhand der Daten nicht beurteilen. (dk)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Ihr Partner in der Hausarztpraxis

© MSD Sharp & Dohme GmbH (Symbolbild mit Fotomodellen)

MSD Fokus Allgemeinmedizin

Ihr Partner in der Hausarztpraxis

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Vom Säugling bis zum Senior

© Juanmonino | iStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Impfungen

Vom Säugling bis zum Senior

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Herausforderung Diabetes mellitus Typ 2

© MSD Sharp & Dohme GmbH

Allgemeinmedizin

Herausforderung Diabetes mellitus Typ 2

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Die Newsletter der Ärzte Zeitung

» kostenlos und direkt in Ihr Postfach

Am Morgen: Ihr individueller Themenmix

Zum Feierabend: das tagesaktuelle Telegramm

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Älterer Mann mit Brille und Hörgerät.

© Krakenimages.com / stock.adobe.com

Hilfsmittel nutzen

So wichtig sind Hören und Sehen für die Demenzprävention

Ein älterer Mann bedient ein Smartphone.

© lolly66 / stock.adobe.com

Nachlassende Sinnesleistungen

Bei Diabetes sind passgenaue Helferlein gesucht