Zur systemischen Pilztherapie stehen drei Mittel zur Wahl

SEVILLA (rom). Jeder zweite Patient mit einer systemische Candida-Infektion stirbt; bei Aspergillus fast 90 Prozent. Daher wird bei systemischen Pilzinfektionen oft empirisch mit einer antimykotischen Therapie begonnen. Dafür gibt es außer dem Klassiker Amphotericin B mit Caspofungin und Voriconazol zwei neuere Antimykotika.

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Auf einer internationalen Tagung in Sevilla in Spanien hob Professor Jean Klastersky vom Institut Jules Bordet in Brüssel hervor, daß bei Caspofungin nun die Wirkäquivalenz mit Amphotericin B bestätigt werden konnte - bei deutlich besserer Verträglichkeit des neuen Wirkstoffs. Klastersky bezog sich dabei auf eine große Phase-3-Studie des US-National Cancer Institutes (NEJM 351, 2004, 1391).

Darin bewerteten die US-Onkologen die Wirkstoffe anhand einer fünfteiligen Erfolgstabelle. Parameter waren Überleben, Rezidive und Verträglichkeit. Amphotericin B und Caspofungin schnitten dabei weitgehend gleich gut ab.

Jedoch werden mit Caspofungin deutlich mehr Patienten mit einer noch nicht diagnostizierten Pilzinfektionen geheilt (52 versus 26 Prozent). Auch die Sieben-Tage-Überlebensrate fiel etwas höher aus. Klar für den neueren Wirkstoff sprach die bessere Verträglichkeit.

Einer kleineren Nachfolgestudie zufolge, die Klastersky in Sevilla vorstellte, eignet sich Caspofungin auch für die Behandlung von Patienten mit invasiven Aspergillosen, die weltweit zunehmen (Clin Infect Dis 39, 2004, 1563).

Für invasive Aspergillosen galt in Deutschland bislang das Antimykotikum Voriconazol als Therapeutikum der ersten Wahl, so Professor Meinolf Karthaus vom Johannes-Krankenhaus in Bielefeld (Wien Med Wochschr 154, 2004, 199). Karthaus gehört der AG Infektiologie der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie an, die derzeit prospektive Studien zur antimykotischen Prophylaxe macht.

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