Während Impfinitiative

Zwei Polio-Impferinnen in Südpakistan erschossen

Am Morgen sind zwei Mitarbeiterinnen eines Impfteams in Pakistan erschossen worden. "Wir sind geschockt", sagt die Chefin der nationalen Anti-Polio-Kampagne.

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Tollwutimpfung in Karachi: Durch Impfkampagnen ist die Zahl der Polio-Neuinfektionen in Pakistan von 306 auf acht innerhalb von drei Jahren zurückgegangen.

Tollwutimpfung in Karachi: Durch Impfkampagnen ist die Zahl der Polio-Neuinfektionen in Pakistan von 306 auf acht innerhalb von drei Jahren zurückgegangen.

© PPI via ZUMA Wire/ dpa/ picture-alliance (Archivbild)

ISLAMABAD. Unbekannte haben in Südpakistan zwei Mitarbeiterinnen eines Kinderlähmungs-Impfteams erschossen. Das bestätigte am Donnerstag die Chefin der nationalen Anti-Polio-Kampagne, Ayesha Farooq. "Wir sind geschockt. Die beiden Frauen – eine Mutter und ihre Tochter – wollten nur unsere Kinder vor einer furchtbaren Krankheit beschützen", sagte Farooq.

Die beiden seien am Morgen in Quetta, der Hauptstadt der Provinz Baluchistan, während einer Impfinitiative für 2,4 Millionen Kinder getötet worden, berichtete der Sender Geo TV.

Impfern wird Spionage unterstellt

Vor allem radikale Islamisten haben in der Vergangenheit immer wieder Impfer getötet, weil sie sie etwa für Spione der Regierung hielten. Die Zahl der Angriffe auf Impfteams sei mit den massiven Militäroperationen der pakistanischen Armee gegen einige Extremistengruppen in den vergangen drei Jahren aber stark zurückgegangen, sagte Farooq.

Pakistan ist neben Afghanistan das einzige Land der Welt, in dem es laut der "Global Polio Eradication Initiative" 2017 noch neue Fälle von Polio gab. Landesweit arbeiten rund 250.000 Menschen an der Ausrottung der gefährlichen, ansteckenden Kinderkrankheit.

Mit Erfolg: Die Zahl der Neuinfektionen war von 306 Fällen im Jahr 2014 auf acht Fälle im vergangenen Jahr geschrumpft. Baluchistan ist die größte, ärmste und unruhigste Provinz Pakistans. (dpa)

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