Stent-Stenosen

Zwei Verfahren erleichtern die Diagnose

Um In-Stent-Restenosen besser auf die Spur zu kommen, haben jetzt deutsche Forscher die CT-Angiographie zur Stenosen-Erkennung mit der CT-Perfusion zur Ischämie-Darstellung kombiniert. Mit Erfolg.

Veröffentlicht:
Gefäßstent: Wie sich Stenosen leichter erkennen lassen, haben Berliner Forscher untersucht.

Gefäßstent: Wie sich Stenosen leichter erkennen lassen, haben Berliner Forscher untersucht.

© BioMedical / shutterstock.com

BERLIN. Die Computertomographie (CT) liefert die zuverlässigsten Daten, um nicht-invasiv eine Verengung an den Herzkranzgefäßen auszuschließen. Allerdings ist dies bei Patienten, die bereits mit Koronarstents behandelt wurden, erschwert, heißt es in einer Mitteilung des Berliner Uniklinikums Charité.

Durch die Kombination zweier Verfahren, die die Durchblutung des Herzens auf unterschiedliche Weise analysieren, kann eine erneute Verengung des betroffenen Gefäßes jetzt mit einer sehr viel größeren Präzision sichtbar gemacht werden.

Dies zeigen Wissenschaftler der Charité in Kooperation mit der Universität Tübingen und dem Universitätsklinikum Jena (J Am Coll Cardiol. 2013, 62(16): 1476-1485).

Über 850.000 Mal im Jahr werden in Europa jährlich Stents in menschliche Herzkranzgefäße implantiert. Sie halten zuverlässig Engstellen offen und sichern so die Blut- und damit die Sauerstoffversorgung des Herzens.

Allerdings bleiben die heute genutzten Implantate zeitlebens als Fremdkörper im Koronargefäß des Patienten, wo sie zu Nebenwirkungen führen können. Beispielsweise kann es im Laufe der Zeit zu einer Restenose kommen, einem langsamen Verschluss des Stents durch Neubildung von Bindegewebe.

In Zukunft eine umfassende nicht-invasive Analyse möglich

Der zunehmende Einsatz von Stents gerade in kleinen Gefäßen macht es schwieriger, diese sogenannten In-Stent-Restenosen verlässlich mithilfe der herkömmlichen CT-Angiographie abzubilden. Eine MRT-Angiographie wiederum wird durch Signalverlust im Stent behindert und ermöglicht ebenfalls keine vollständige Beurteilung der Durchgängigkeit des Stents.

Die Arbeitsgruppe um den Radiologen Professor Marc Dewey hat in der vorliegenden Studie die CT-Angiographie zur Stenosen-Erkennung mit der CT-Perfusion zur Ischämie-Darstellung kombiniert. Die Studie wurde bei 90 Patienten mit Koronarstents, die erneut den Verdacht auf Stenosen aufwiesen, an der Berliner Charité durchgeführt.

Um die Genauigkeit der CT zu überprüfen, wurden alle Patienten auch mit dem Herzkatheter als Referenzstandard untersucht. Hierbei zeigte sich, dass die Kombination der CT-Angiographie mit der funktionellen CT-Perfusion die Genauigkeit im Vergleich zur alleinigen CT-Angiographie von 71 auf 87 Prozent steigern konnte.

"Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass uns die moderne funktionelle Analyse mittels CT-Perfusion in die Lage versetzen könnte, in Zukunft eine umfassende nicht-invasive Analyse bei Herzpatienten durchzuführen", wird Dewey in der Mitteilung zitiert.

"Wichtiges Ergebnis ist zudem, dass die Strahlenexposition der kombinierten CT-Angiographie und CT-Perfusion sogar geringer als die der gleichzeitig bei allen Patienten durchgeführten Herzkatheter-Untersuchung war", fügte er hinzu.

"Grund dafür sind die bedeutenden methodischen Entwicklungen auf dem Gebiet der CT, an denen die Charité in den letzten Jahren maßgeblich beteiligt war." (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Heterogene Pathogenese

Herzinfarkt Typ 2 mit langfristig deutlich erhöhter Mortalität

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Geräte sind das Herzstück der Praxis von Dr. Gregor Förster: Aber für nachhaltigen Erfolg braucht es vor allem gute Organisation und intensive Vernetzungsarbeit.

© IFNH

Praxisgründung

Neustart nach Insolvenz: Wie ein Arzt seine Praxis auf Erfolgskurs brachte

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

© Springer Medizin Verlag

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau

An Embolie und Dissektion denken!

Junge Frauen mit Herzinfarkt: Oft ist es keine Atherosklerose

EU-Bericht

Schwere Listerieninfektionen nehmen in Europa zu

Lesetipps
Ein Arzt als Comicfigur zeigt mit der rechten Hand den Weg hinaus.

© JPbodyparts / stock.adobe.com

Welchen Spielraum es gibt

Patienten rechtssicher ablehnen: So geht’s