i.v.-Anästhesie-Kombi bewährt sich für ambulante Eingriffe

MÜNCHEN (wst). Der Kostendruck zwingt Krankenhäuser zunehmend, kleinere operative Eingriffe ambulant vorzunehmen. Wichtig sind dabei Anästhesien mit einfach dosierbaren, gut berechenbaren und schnell abflutenden Präparaten.

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Darauf hat Professor Jörg Rathgeber vom Albertinen-Krankenhaus Hamburg auf einer vom Unternehmen GlaxoSmithKline ausgerichteten Veranstaltung beim Anästhesie-Kongreß in München hingewiesen.

Damit ein Eingriff ambulant gemacht werden kann, sollte das Risiko für Nachblutungen, respiratorische Komplikationen oder verzögert auftretende Komplikationen gering sein. Zudem dürfe nichts gegen eine rasche postoperative Nahrungsaufnahme sprechen. Und vor allem im Hinblick auf mögliche Thrombosen sollte eine schnelle postoperative Mobilisation möglich sein.

Als Beispiele für gut ambulant vornehmbare Operationen nannte Rathgeber Adenotomien, Tonsillektomien, Augen-Operationen, Kniegelenkspiegelungen, konventionelle und endoskopische Herniotomien, Bauchspiegelungen und kleinere gynäkologische oder urologische Eingriffe wie eine Abrasio oder Sterilisationen.

Auch Varizenentfernungen, Schrittmacher- und Portimplantationen sowie endoskopische Cholezystektomien seien gut ambulant machbar. Chronische Vorerkrankung wie ein Diabetes, Hypertonie oder stabile KHK sind nach Auffassung des Experten bei medikamentös gut eingestellten Patienten keine pauschale Kontraindikation für ein ambulantes Operieren.

Eine wichtige Voraussetzung für die ambulante Chirurgie ist eine gut steuerbare Anästhesie. Die Narkose sollte postoperativ - möglichst ohne Übelkeit zu verursachen - rasch und zuverlässig abklingen.

Gute Erfahrungen in diesem Sinne hat Rathgeber mit einer totalen intravenösen Anästhesie-Kombination bestehend aus Propofol und Remifentanil. Das schmerzausschaltende Remifentanil, vom Unternehmen als Ultiva® angeboten, hat eine Halbwertszeit von drei bis vier Minuten. Es flutet nach Ende der Infusion deutlich rascher ab als andere in der Anästhesie gebräuchliche Opioide. Zudem wird es zu 98 Prozent über im ganzen Körper vorhandene, unspezifische Plasma- und Gewebeesterasen abgebaut.

So sei keine Situation vorstellbar, die eine unberechenbare Wirkung oder Wirkdauer von Remifentanil bedinge, sagte Rathgeber.

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