"mammaNetz" unterstützt Frauen mit Brustkrebs

DRESDEN (ikr). Mit Hilfe von "mammaNetz", einer Begleit- und Orientierungsstelle speziell für Frauen mit Brustkrebs, sind Betroffene besser informiert als andere Frauen. Und sie haben weniger Angst vor dem Leben mit ihrer Krankheit. Das hat eine Studie mit mehr als 200 Mamma-Ca-Patientinnen ergeben.

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Die Initiative "mammaNetz" bietet Frauen direkt nach der Brustkrebs-Diagnose individuelle und kostenlose Betreuung durch eine Fall-Managerin. Das sind speziell geschulte Frauen, die etwa mit Ärzten, Psychologen, Sozialarbeitern und Seelsorgern zusammenarbeiten.

Die Brustkrebs-Patientinnen werden aber nicht nur psychologisch betreut, sondern sie bekommen auch Ratschläge - etwa was die Betreuung von Kindern oder von pflegebedürftigen Familienangehörigen betrifft.

Das hat Dr. Christa Rottscheidt vom beta Institut für sozialmedizinische Forschung und Entwicklung in Augsburg berichtet. Außerdem werden den Frauen Kontaktstellen vermittelt, etwa wenn es um finanzielle Fragen zur Rente oder zu Rehabilitationsmaßnahmen oder aber um Selbsthilfegruppen geht, sagte Rottscheidt beim Senologie-Kongreß in Dresden.

Die Betreuung einer Patientin dauert maximal ein Jahr, wie die Gynäkologin zur "Ärzte Zeitung" gesagt hat. Tätig ist das "mammaNetz" außer in der Region Augsburg mittlerweile auch im Klinikum Coburg, im Kreiskrankenhaus Meppen, im St. Bonifatius Hospital in Lingen sowie im Ludmillenstift Nordhorn.

Patientinnen mit Mamma-Ca wurden dreimal interviewt

Wie sehr die Frauen mit Mamma-Ca von der von dem Unternehmen betapharm unterstützten Initiative profitieren, ist jetzt in einer Studie mit 213 Frauen nachgewiesen worden. Sie wurden dreimal interviewt, bei der Aufnahme in die Klinik, vier Monate später und ein Jahr später. 140 Frauen wurden vom "mammaNetz" betreut, die übrigen Frauen hatten diesen Service nicht.

Ergebnis: Betreute Frauen hatten - beurteilt nach einem Punktesystem - signifikant weniger Angst als die Frauen aus der Vergleichsgruppe. Die Angst vor den körperlichen Auswirkungen der Erkrankung ging durch die umfassende Betreuung um etwa zwei Drittel zurück. Außerdem waren betreute Frauen signifikant besser über Krankheit und Therapie informiert als die Frauen der Kontrollgruppe.

Es gibt bereits Verträge zur Integrierten Versorgung

"mammaNetz" in Augsburg hat den Schritt vom Modellprojekt in die Regelversorgung im Wesentlichen bereits bewältigt. Mit mehreren großen Krankenkassen wie AOK, Barmer und DAK bestehe bereits ein Vertrag zur Integrierten Versorgung, so Rottscheidt. Bei anderen Krankenkassen müssen vorher Anträge gestellt werden. "mammaNetz" ist bei der Antragstellung behilflich.

Betroffene erreichen mammaNetz unter Tel.: 08 21 / 4 50 65 65; Infos im Internet unter: www.mammanetz.de

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